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[Corona] - An der Gesundheitsfront (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 21.03.2020, 16:50 (vor 1516 Tagen) @ flaschenkind

3 Beispiele - von Bekannten aus dem Umfeld erfahren oder in der Familie erlebt

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Beispiel 1: (vor vier Tagen) nachdem das eigenen Krankenhaus trotz tagelanger Ankündigung keine Kinderbetreuung für seine Angestellten hinbekommt, ruft eine Oberärztin bei der koordinierenden Landesstelle zur Vermittlung von Kinderbetreuung an.

Antwort bei Anruf 1: Sie sei für das System nicht wichtig und brauche keine Betreuung für das Kind.

Antwort auf Anruf 2 (etwas später, nachdem die Ärtzin festgestellt hat, dass das ja wohl ein Witz war): Da sie anscheinend genug Zeit hätte, um ständig anzurufen, hätte sie anscheinend auch genug Zeit, um sich um ihr Kind selbst zu kümmern. Man hätte keinen Platz für sie.

Anmerkung: Die Ärztin organisiert dann über Bekannte selbst eine Betreuung.

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Beispiel 2: (vorgestern) eine Kankenschwester mit Corona-Verdacht (Bekannte mit Kontakt positiv getestet) ruft die Corona-Notstelle des eigenen Krankenhaues an, um für sich um einen Test nachzufragen. Diese telefonische Notstelle ist in der Hand der Personalabteilung des Trägers.

Antwort: Sie wolle anscheinend versuchen, einen auf Krankenschein zu machen. Ein Test sei nicht nötig.

Anmerkung: Im gleichen Krankenhaus gibt es nur Mundschutz für Corona-Patienten, der unter Verschluss gehalten wird. Ärtze und Pfleger selbst bekommen keinen, "da man ansonsten in 14 Tagen keinen mehr hätte". Weitere Ansage: "Wer sich infiziere, würde dann eben zur Betreuung der Corona-Infizierten eingesetzt"

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Beispiel 3. (gestern vormittag) eine demente alte Frau wird mit dringendem Corona-Verdacht im Krankenhaus eingeliefert. Es wird bei der Einlieferung sofort ein Abstrich gemacht und mit dem Vermerk "dringend" für die Abholung zur Analyse bereit gelegt.

Antwort: Der Abstrich liegt am nächsten Morgen immer noch unabgeholt auf der Intensivstation und niemand weiss auch fast einen Tag später, ob die Patientin infiziert ist oder. Die demente Frau war am Abend und in der Nacht überall auf der Station unterwegs, da niemand auf die Idee kam, sie vorübergehend in ihrem Bett zu fixieren oder sonst auf sie aufzupassen.

Läuft in Deutschland.

Sollte sich Beispiel 3 auf eine Klinik im Saarland beziehen, so kann ich dazu nur sagen, dass es diverse Häuser hier gibt, in denen die interne Organisation und die Kompetenz des Pflege- und mitunter auch des ärztlichen Personals nicht dem entspricht, was man erwarten dürfte. Freundlich gesprochen. Und ich weiß, wovon ich rede.

Dies ist allerdings (auf diese Häuser bezogen) ein Zustand, der seit Jahren so ist und nichts mit der aktuellen Krisensituation zu tun hat. In dieser Krisensituation treten diese Mängel leider besonders zu Tage.

Ursachen sind in diesen Fällen auch nur sehr bedingt die politischen Vorgaben. Hier muss man auch nach der Verantwortung des jeweiligen Krankenhausträgers und des Managements des einzelnen Hauses fragen.

Es gibt allerdings genauso Häuser, in denen die Situation entschieden anders = besser ist.

Was das Bespiel 2 anbelangt, so ist der Mangel an Schutzmasken vor Ort teilweise eine Katastrophe. Hier liegt die Verantwortung eindeutig bei der Politik. Was jetzt allerdings auch nicht zu ändern ist, jetzt müssen die Kliniken äußerst ‚pragmatisch‘ mit dieser Mangelsituation umgehen, was eben auch eine Risikoabwägung erfordert.


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