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Was hat der Kovac denn den Wolfsburgern in den Tee getan? (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 25.01.2023, 12:34 (vor 428 Tagen) @ 1890er

Bitte nicht falsch verstehen!

Ich würde den Wolfsburger Aufschwung niemals als Glück bezeichnen. Sämtliche Zahlen und Statistiken würden mich Lügen strafen.

Ich hab das Spiel gegen Freiburg im Stadion verfolgt (frag lieber nicht, warum es mich dahin verschlagen hat - das passiert mir so schnell nicht nochmal ;-) ) und konnte es phasenweise nicht fassen, wie Wolfsburg in diesem Spiel zwischenzeitlich 2:0 führen konnte.

Am Ende war ein klarer Sieg natürlich verdient, da von den Gästen im zweiten Durchgang nichts mehr kam, aber bis zur Hälfte schien mir die Hauptqualität der Wolfsburger vor allem darin zu liegen, den Gegner zu Fehlern zu bringen - und zwar bemerkenswerterweise ohne Gegenpressing oder auch nur Anzulaufen.

Ansonsten fiel auf, dass die Mannschaft (und das meine ich nicht gar nicht zwingend negativ) ein paar Tricks beherrschte, um den Gegner aus dem Takt zu bringen. Freiburg ist nun wirklich nicht als überharte Mannschaft bekannt, es gab auch kaum Karten oder tatsächliche Verletzungen und dennoch beendeten die Wolfsburger jede kleine Drangphase der Gäste mit auffallend langen Behandlungsunterbrechungen, die Kovac dann auch gerne für intensive Gespräche am Spielfeldrand nutzte. Freiburg kam aus dem Fluss und seine Spieler stellten sich neu auf. Das wirkte schon gewollt und gekonnt.

Hab das Spiel gestern nicht gesehen, aber mich würde mal interessieren, ob das wieder der Fall war.

Ich habe das Spiel nur phasenweise gesehen (hatte mich aus der ‚Konferenz‘ etwas länger ausgeklinkt), von daher kann ich auch nur entsprechend eingeschränkte Eindrücke wiedergeben.

Vorab muss man sagen, dass Hertha völlig desolat wirkte und sich z.T. auch selbst geschlagen hat. Hinzu kam, dass man nicht in der Lage war, das typische Angriffsmuster der Radkappen in irgendeiner Weise zu unterbinden. Dieses Muster ist simpel, war gestern aber gleichzeitig bemerkenswert effektiv. Im Spielaufbau von hinten heraus, aber auch nach Balleroberung im Verteidigungsdrittel, wird auf Außen gespielt. dort wird der Ball eher kurz die Außenlinie entlang gespielt und dabei ein anlaufender Gegenspieler überspielt. Ein Mitspieler hat zwischenzeitlich Tempo aufgenommen, erläuft sich den Pass und geht mit hoher Geschwindigkeit die Linie entlang, um dann mit einer langen flachen Hereingabe einen mitgelaufenen und in den gegnerischen Strafraum eingedrungenen Mitspieler zu bedienen. Dabei waren es nicht immer die gleichen Spieler, welche die verschiedenen Rollen übernahmen, da wechselte man sich durchaus ab und konnte die Hertha somit ein ums andere Mal überraschen. Das sah schon sehr gut einstudiert aus.

Beeindruckt hat mich das Positionsspiel der Radkappen, welches die erkennbaren Automatismen erst ermöglichte. Da wusste jeder, wo er zu stehen hat. Und sobald ein Spieler seine Position verließ, übernahm umgehend ein anderer diese Position.

Dieses Positionsspiel ermöglichte es den Radkappen auch in der Defensivspiel die Räume für den Gegner nicht bespielbar zu machen, was diesen zu Risikospiel zwingt und Fehler provoziert. Mit dribbelstarker Spielern hätte man in Einzelaktionen dieses Versperren der Räume aushebeln können, aber diese Spieler hat die Hertha nicht und übrigens auch nicht der SCF.

Das Spiel der Radkappen ist dabei nicht kreativ. Das kann es mit diesem Kader auch nicht sein. Es lebt von einstudierten Abläufen, von Laufarbeit, Tempo, Dynamik, Zweikampfführung. Aber auch von einem sicheren Passspiel. Vor allem ist es ein erkennbares Mannschaftsspiel.


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