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...wenig Angst haben (Politik)

CF, Dienstag, 16.01.2024, 16:09 (vor 707 Tagen) @ Schnippelbohne

Ist dir komplett entgangen wie hart China unter Xi Hongkong unterjocht hat und wie stark man die Integration von Taiwan fordert und ständig Militärübungen vor der Küste von Taiwan durchführt? Auch die Drohungen jetzt zur Wahl waren öffentlich und für jeden hörbar.

Dazu der Umgang mit den Uiguren, da wird von einem Genozid gesprochen. Eskalation rein im Zeitraum der Diktatur von Xi.

Man kann doch nicht übersehen wie sehr sich China unter Xi verändert hat und militärisch immer weiter aufrüstet.

Eine krasse Diktatur, härter und grausamer als Russland unter Putin.


Dem widerspreche ich nicht und doch halte ich das alles für "innenpolitische" Themen Chinas. So wie die Ukraine für den größten Teil der Welt als innenpolitisches Thema von Russland gesehen wird. Das ist alles nicht schön und sehr bitter für jeden Ukrainer oder Taiwanesen! Nur wird der Westen diesen von dir beschriebenen Dingen nichts entgegensetzen (können) - unter welcher Regierung auch immer. Das heißt aber trotzdem nicht, dass China die Weltherrschaft anstrebt. Es gibt eben keine Mittel mehr für den Westen, diese regionalen Interessen zu schützen da China sich inzwischen so sehr entwickelt hat.
Zu keinem Zeitpunkt in der Zukunft wird es weltweit Demokratie geben. Das müssen wir verstehen und akzeptieren! Es gilt zu erreichen, dass verschiedene Systeme nebeneinander existieren können ohne ständige Sorge und Misstrauen. Entweder das oder es gibt keine gemeinsame Zukunft.


Das halte ich für naiv. Russland will die Ukraine auch wegen der Bodenschätze vereinnahmen. Im Osten der Ukraine wurden in den letzten Jahren neue Gasfelder und auch seltene Erden entdeckt und Putin hat es bislang nicht geschafft, die wirtschaftliche Abhängigkeit Russlands von Rohstoffexporten zu verringern. Dazu kommt der Kornspeicher der Ukraine. Wenn Russland mit dieser Strategie, sich das alles einfach zu nehmen, durchkommt, werden wir in Zukunft mehr Aggressionen dieser Art erleben. Schon jetzt schwelt der Konflikt um die Arktis und ihre Bodenschätze, welche Dank Klimawandel immer besser erschlossen werden können. Umgekehrt bedroht der Klimawandel die u.a. Nahrungsgrundlage Chinas (Desertifikation) und Flächen in Afrika und Europa könnten Abhilfe schaffen. Es gibt beliebig viele lohnenswerte Ziele für eine Expansionspolitik des 21. Jahrhunderts. Zu glauben, man muss die anderen nur gewähren lassen und wird dann selbst verschont, ist kurzsichtig und dumm.

Zunächst einmal sage ich mit keinem Wort, dass man alle gewähren lassen sollte, sondern wie die Konflikte (Ukraine, Taiwan) vom Rest der Welt wahrgenommen werden. Ich sage aber, dass man den regionalen Interessen Chinas (und mit Billigung Chinas auch Russlands, solange es den Chinesen dient) nicht viel entgegensetzen kann, wie sich ja auch zeigt. Sollte es zu einer Niederlage Russlands kommen und die Ukraine selbstständig bleiben, hätte das für China m.M.n. keine große Bedeutung, weil die Chinesen wissen, dass Taiwan vom Westen nicht mit der selben Vehemenz verteidigt würde wie die Ukraine.
Eine Expansionspolitik wird ja auf wirtschaftlicher Ebene schon lange betrieben - vom Westen wie vom Osten. Die Frage ist ja: werden irgendwann Grenzen abgesteckt werden können, die auf gegenseitige Akzeptanz stoßen oder werden militärische Aktionen eskalieren und es auf ein Weltkriegsszenario hinauslaufen mit undefinierter Zerstörung auf allen Seiten? Andere Alternativen sehe ich nicht.


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