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Schulz verzichtet scheinbar auf Aussenminister-Posten (Sonstiges)

Ulrich, Freitag, 09.02.2018, 15:05 (vor 2240 Tagen) @ Elmar

Die SPD und ihre Wahrnehmung.
ME war es ein Fehler, dass Schulz mit dem Ministerposten geliebäugelt hat. Scheinbar wurde er davon auch überzeugt. Jetzt zieht er ziemlich zeitnah die Konsequenzen und das wird mit Polemik überzogen.
Er mach keine glückliche Figur und verkauft sich schlecht. Aber dieses Ergötzen daran, ohne ansatzweise an wirklichen Problemen interessiert zu sein ist mir echt zu billig!

Ich darf Dir versichern, in der SPD ergötzt man sich daran keineswegs, man ist eher entsetzt. Martin Schulz erinnert seit längerem an den Mann in Loriots Sketch "Das Bild hängt schief". Zu verdanken hat er das auch seinem engsten Umfeld das mit ihm aus Brüssel nach Berlin gewechselt ist und ihn gesteuert und in seinen Positionen bestärkt hat. Kaum ein Politiker ist besser als seine Ratgeber, und das gilt auch für Schulz.

Er hatte als Kanzlerkandidat einen extrem schlechten Start weil ihm Sigmar Gabriel von einem Tag auf den anderen die Brocken vor die Füße geschmissen hat und er völlig unvorbereitet als Kanzlerkandidat und als SPD-Vorsitzender in die Bresche springen musste. Zu dem Zeitpunkt hatte er nichts. Kein Wahlkampfteam, kein Programm. Auf ihn wurden dann alle möglichen Hoffnungen und Erwartungen projiziert, die SPD schoss in den Meinungsumfragen in die Höhe und er wurde vom Parteitag einstimmig bestätigt. Dies bestärkte ihn dann darin im Wahlkampf einzig und alleine auf die Marke Martin Schulz zu setzen und auf ein Schattenkabinett und ein Wahlkampfprogramm weitgehend zu verzichten. Nur zog diese Marke dann irgend wann nicht mehr als er keine Inhalte liefern konnte.

Die Entscheidung nach der Schlappe in der Bundestagswahl zunächst nicht mehr für eine Regierung zur Verfügung zu stehen war meiner Meinung nach richtig, die SPD war ausgebrannt. Eigentlich wären Grüne und FDP dran gewesen. Aber die Art seines Auftretens hat zumindest mir nicht gefallen. Ein wenig Mehr Demut wäre am Wahlabend sicherlich empfehlenswert gewesen. Statt dessen trat er aggressiver auf als im Wahlkampf und agierte von oben herab.

Nachdem sich Christian Lindner in die Büsche geschlagen hatte hat sich die Situation allerdings geändert. Mittlerweile ist schwarz-rot die einzige Option für eine stabile, handlungsfähige Regierung. Allerdings hätte er sein Wort, nicht in eine Regierung Merkel als Minister einzutreten nie brechen dürfen. Erneut eine schwere Fehlentscheidung.

Ich weiß nicht wieso Schulz so agiert hat, möglicherweise wollte er einfach nicht als großer Wahlverlierer in die Geschichte eingehen. Aber so hat er es für sich noch schlimmer gemacht. Froh bin ich dass er letztlich doch den Absprung geschafft hat. Was nun aus ihm werden wird bleibt abzuwarten. Die große Karriere ist wohl beendet, aber er kann immer noch im Bundestag oder an einem anderen Ort gute Arbeit leisten.


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