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Jürgen Klopp ist kein gefallener Engel (Fußball und Sport allgemein)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Mittwoch, 09.10.2024, 13:27 (vor 431 Tagen) @ patrahn

Weil er nie ein Engel war.

Deshalb ist er jetzt auch kein Teufel.

Nachdem Jürgen Klopp in Mainz Trainer geworden war und den Club vor dem Abstieg gerettet hat, dürfte er seine weitere Karriere geplant haben und ist dabei sehr strukturiert und zielgerichtet vorgegangen.

Er ist auch nicht aus irgendwelchen fußballromantischen Gründen zum BVB gekommen, genausowenig wie später dann zum FC Liverpool.

Wenn sich Uli Hoeneß seinerzeit clubintern hätte durchsetzen können, dann wäre Kloppo bei den Bayern Trainer geworden. Aber dort war man schon zu „besoffen“ (O-Ton U. Hoeneß) von der Vorstellung Jürgen Klinsmann zu verpflichten.

Auch beim HSV hätte Jürgen Klopp beinahe als Trainer angefangen, wenn er nicht eben die dortige ‚Kleiderordnung‘ verstoßen hätte.

Der BVB war bereit ihm die geforderte Machtfülle zu geben und bot zudem ein enormes Potential. Sein Wirken hier war dann auch äußerst erfolgreich und zum Nutzen sowohl des Clubs, als auch des eigenen.

Kloppo ist ein geschickter Rhetoriker und kann überzeugend argumentieren. Er weiß auch genau, wann er welche Pointen setzen muss, wie er Emotionalität einzusetzen hat und auch wie er sich selbst ins rechte Licht rücken kann. Sein gesamtes Auftreten macht in bei sehr vielen Menschen beliebt. Was auch dafür sorgt, dass man seine Schwächen wie Dünnhäutigkeit bei (auch berechtigter) Kritik gerne übersieht. Seine Beliebtheit nutzt er zudem weidlich für Werbeverträge aus; in der Werbung scheint er fast omnipräsent.

Das alles ist jetzt weder ‚gut‘, noch ist es ‚schlecht‘. Es ist einfach so, dass Jürgen Klopp sehr erfolgreich in seiner Arbeit ist und er sich selbst sehr gut verkauft und auch vermarktet. Wenn er nun zu einem bei vielen Fußballanhängern aus bestimmten Gründen äußerst unbeliebten Konzern in neuer Funktion wechselt, dann mag das für viele eine Art Sündenfall sein. Manche mögen von ihm enttäuscht oder gar wütend auf ihn sein. Aber er tut weder etwas Verbotenes, noch unternimmt er nun einen illegitimen Schritt.

Jürgen Klopp ist wie gesagt weder ein Engel, noch ein Teufel. Sondern ein Mensch, der erfolgreich in seinem Beruf ist, sich das sehr gut bezahlen lässt und seinen Vorteil sucht und mehrt. Nicht mehr, nicht weniger.

Beim BVB hat er hervorragende Arbeit geleistet; er hat das Team nach dem Beinahe-Knockout und der anschließenden Tristesse der Mittelmäßigkeit wieder zu großen Erfolgen geführt. Ohne ihn wäre der Club vielleicht lange im Mittelmaß verblieben.

Leider haben es die Clubverantwortlichen (und vielleicht auch das ‚Umfeld’ und ein Teil der Anhängerschaft) nach Kloppos Abschied versäumt, einen klaren Schlussstrich unter die Zeit der Zusammenarbeit zu ziehen und sich wirklich offen für Neues zu zeigen. Im Gegensatz zu Kloppo selbst, wie man es aktuell sehen kann.

Was aber jetzt noch immer nicht ist, kann jedoch durchaus noch irgendwann etwas werden.


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