schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Politik: Trump für den Friedensnobelpreis nominiert (Sonstiges)

Alones, Sonntag, 08.10.2017, 18:24 (vor 2392 Tagen) @ Trainingskiebitz

Danke. Man merkt ja sofort wie der Kollege ins Schwimmen gerät. Wie gesagt, Alones, lies dich bitte ein und argumentiere nicht mit "moralischem Kompass". Das ist nichts anderes als der vielbeschworene "gesunde Menschenverstand", auf den sich die AfD beruft.

Ich habe mehrmals die Definition von Massenmord zitiert. Ich wüsste weiterhin nicht, was daran nicht stimmt. Wenn du das nicht als Massenmord bezeichnen möchtest, kann ich das nicht ändern. Und ja, ich habe Ausschnitte des Völkerrechts gelesen, bin aber kein Völkerrechtler. Das ist ein hochkomplexes Themengebiet, bei dem sich viel fachkundigere Juristen bis heute streiten, z.B. über de Kosovo. Ich habe bei diseer Definition auch nicht mit Völkermord argumentiert.

Ferner ist es schon ein starkes Stück einfach alle Fuhrungspersonen großer Nationen im 2. WK in einen Topf zu schmeißen, so dass am Ende Roosevelt und Churchill neben Stalin und Hitler als Massenmörder dastehen. Entschuldige, aber da damit stehst du fernab jedem Grundkonsens in unserer Gesellschaft.

Dann bin ich eben kein teil des Grundkonsens deiner Gesellschaft. Roosevelt hat z.B. zwei Atombomben abwerfen lassen. Ein noch schlimmeres Verbrechen kann man gar nicht begehen. Noch heute kommen deswegen behinderte Kinder zur Welt. Welcher Verbrechen muss man sich denn noch schuldig machen, um den Stempfel "Massenmörder" ausfgedrückt zu bekommen? Nur weil es irgendwo auf der Welt möglicherweise Menschen gibt, die noch größere Verbrechen begangen haben, geraten die eigenen dadurch nicht in Vergessenheit.

Daneben ist es natürlich viel zu platt jeden Drohnenkrieg als Abmetzeln unschuldiger Menschen darzustellen. Falls du es nicht mitbekommen hast, in Regionen des nahen und mittleren Ostens werden die Attentäter ausgebildet, die hier Anschläge begehen. Wer denen dort Schutz gewährt, muss damit rechnen angegriffen zu werden - im Zuge neuer technischer Möglichkeiten auch mit Drohnen. Diese minimieren die Gefahr für eigene Menschenleben und können daher ein sehr hilfreiches und - bei richtigem Einsatz - moralisch vertretbares Instrument sein. Meines Erachtens ist es unmoralisch das Leben eigener Soldaten zu gefährden, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist.

Und falls du es noch nicht mitbekommen hast, solltest du dich erst einmal erkundigen, wer mit den ganzen Kriegen im Nahen Osten angefangen hat. Das Ganze hat eine lange blutige Geschichte. Und auf Gewalt mit Gegengewalt zu reagieren, hat in den seltensten Fällen zu Frieden geführt, sondern zu immer noch mehr Gewalt geführt. Der sogenannte Krieg gegen den Terror ist hausgemacht. Zu Beginn gab es ein paar hundert Terroristen weltweit. Heute sind es Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende. Teilweise sind/waren diese Terrormilizen sogar Verbündete des Westens. Wirklich erfolgreiche Operation. Jeder Drohnenangriff erzeugt 90% Kolleteralschaden. Da werden sich aber die Kinder, die mitansehen mussten, wie ihre Eltern gerade von Bomben zerfetzt wurden, sagen "Na ein Glück ist meine Familie für den guten Zweck" gestorben. Und dass bei diesen Kriegen gar nicht um Terrorbekämpfung geht, sondern um das Durchsetzen von imperialistischen Machtansprüchen dürfte sich auch so langsam rumgesprochen haben. Diese ganze Debatte ist verlogen bis zum geht nicht mehr. Deswegen sage ich auch konsequent "Nein" zum Krieg. Es gibt keinen gerechten Krieg. An dieser Stelle verweise ich auf den fantastischen Eugen Drewermann (/watch?v=IXNgOEISHFA&t=1s). Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233615 Einträge in 13684 Threads, 13778 registrierte Benutzer Forumszeit: 26.04.2024, 08:29
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln