Muss er auch nicht (BVB)

pappnase, Sonntag, 10.12.2017, 02:21 (vor 2348 Tagen) @ Knüppler17

Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Schlechte Ergebnisse über Wochen schlagen selbst dem abgebrühtesten Profi aufs Gemüt und wenn selbst Typen wie Sokratis wiederholt völlig neben sich stehen und völlig sinnfreie Platzverweise kassieren, wird das durch weitere Niederlagen und miese Leistungen nicht besser werden. Dass die Spieler bei voller Fitness in einem Spiel 15km weniger laufen, als es vor ein paar Jahren in nahezu jedem Spiel der Fall war, ist dann auch wieder kein taktisches Defizit und auch angesichts passender Fitnesswerte kein Problem, das mit mehr Training behoben werden könnte.

Wir sind da gar nicht so weit auseinander. Mir ging es vor allem darum aufzuzeigen, dass die Probleme bereits in der kurzen Erfolgsphase zu Beginn der Saison erkennbar waren und sich bis heute auswirken. Dass aber natürlich in der momentanen Situation abseits der generellen taktischen Ausrichtung die Einzelaktionen der Spieler häufiger mal daneben gehen, weil die Verunsicherung groß ist, würde ich absolut unterschreiben.

Die Bundesliga ist bei aller Liebe nicht mit der Premier League zu vergleichen. Selbst im miserablen letzten Jahr unter Klopp, als wir im Februar auf Platz 18 standen (19. Spieltag, 16 Punkte), reichte es nach ein paar guten Spielen im Schlussspurt für Platz 7 und die Europa League (3 Punkte Rückstand auf Platz 5 bei einem klar besseren Torverhältnis).

Der BVB ist allerdings auch nicht auf dem Niveau unterwegs, dass man bei einem gewöhnlichen Saisonverlauf erwarten könnte. Es reichte nicht gegen Hannover, es reichte zweimal nichte gegen eine Rumpeltruppe aus Zypern und jetzt reichte es nicht gegen Werder Bremen. Bevor wir Vergleiche mit der Premier League anstellen, sollte erstmal das aktuelle Leistungsvermögen eingeschätzt werden. Und da ist meine Befürchtung, dass der Weg zurück zur erweiterten BuLi-Spitze größer ist als gedacht. Ich lasse mich natürlich gerne positiv überraschen.
Der Vergleich mit Klopp zieht für mich nicht. Da herrschte aus gutem Grund ein völlg anderes Vertrauen in den Trainer, die Mannschaft war mit einem ganz anderen Selbstverständnis ausgestattet.