Erstmals mehr als 65.000 Neuinfektionen pro Tag registriert / Heute Bund-Länder Treffen (Corona)

Ulrich, Montag, 22.11.2021, 11:34 (vor 1495 Tagen) @ CLM

Ich sehe das auch so, dass die Stiko hier eine enorme Bremse darstellt. Bei den Jugendlichen brauchte zig Wochen, obwohl klar war, dass die Wirkung nicht anders als bei Erwachsenen ausfallen würde. Das Problem dabei ist nicht, dass man sich vorher nicht impfen lassen darf als Betroffener, sondern dass viele Ärzte sich an der Stilo-Empfehlung orientieren und eben erst dann damit anfangen, wenn da grünes Licht gegeben wird. Man verpasste bei den Jugendlichen daher das schnelle Impfen eines Großteils derselben.

Problem ist hier neben dem Zeitverzug vor allem auch die Kommunikation des STIKO-Vorsitzenden Mertens. Während seine Kommission noch die Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 prüfte, war Mertens bei Lanz zu Gast. Dort erklärte er, er würde seine in dem Alter befindlichen Enkel nicht impfen lassen. So etwas bleibt in der Öffentlichkeit natürlich nicht unbemerkt. Professionell wäre es gewesen z.B. zu sagen, dass er die Prüfung der Daten abwarten und dann die individuelle Entscheidung seinen Kindern/Enkeln überlassen würde.

Bei vielen Menschen hat sich im Kopf das Bild festgesetzt, dass die STIKO habe die Impfungen von Kindern und Jugendlichen eigentlich abgelehnt, sei aber von der Politik quasi zu einer Empfehlung gedrängt worden.

Und auch jetzt wird sie wieder Wochen brauchen. Vermutlich erst im kommenden Jahr eine Einschätzung treffen. Dabei dürfte klar sein, dass eine positive Wirkung auch bei den Kindern zutreffend ist (und es auch hier kaum andere Nebenwirkungen geben wird - zumal die Dosis ja halbiert ist, wie ich hörte). Und ja, bevor wieder hunderte Schulen geschlossen werden, wäre eine Impfung sehr wohl eine Maßnahme, die das verhindern könnte. Wenn man nämlich dadurch davon weg käme, dass die Inzidenz bei Kindern unter 12 vierstellig ist und die Politik so blöd ist sich daran zu orientieren.