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Alle reden von Alkohol oder THC (Politik)

burz, Lünen, Freitag, 14.04.2023, 14:57 (vor 984 Tagen) @ markus

Zucker ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein volkswirtschaftliches Problem. Siehe auch die Beiträge von Habakuk und der Hinweis, dass die Krankenversicherung den durch Zucker entstandenen Schaden trägt.

Somit haben wir alle ein Interesse daran, dass die Bevölkerung weniger Zucker zu sich nimmt.


Ist das nicht viel zu kurz gegriffen? Ein ungesunder Lebensstil zeichnet sich insbesondere wie folgt aus und all diese Aspekte führen zu Kosten der Krankenversicherung:

- Rauchen
- Alkohol
- mangelnde Bewegung
- ungesunde Ernährung

Zucker ist nur ein kleiner Baustein aus Punkt 4. Müsste man dann nicht auch bei Fleisch, Pommes usw. ansetzen, so dass idealerweise nur noch Salat, Reis, Kartoffeln, Gemüse und Obst gegessen werden?

Wie löst man das Problem der mangelnden Bewegung? Netflix und Internet teurer und damit unattraktiver machen? Machen die Leute dann mehr Sport?

Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft. Es gibt von allem mehr als genug. Man muss nicht mehr jagen und sammeln, um an Essen zu gelangen. Bewegung ist größtenteils unnötig geworden. Und dummerweise schmecken die frittierten Pommes besser als die Grünkohlsuppe. All das müsste man aber angehen, wenn es wirklich darum gehen sollte, die Krankenkasse zu entlasten. Sich allein auf Zucker zu beschränken dürfte zu wenig sein.


Ich sehe es ja auch so, dass man als Staat hier nie perfekt eingreifen kann. Und man sollte es wohl auch nicht in einem zu großen Umfang. Man kann nur Akzente setzen.

Und Akzente kann ich setzen, wenn man sich auf die größten Übel konzentriert. Und dazu zählt Zucker nun mal. Bei Zucker gibt es eine eindeutige Korrelation zwischen Verzehr und Gewicht und dadurch induzierten Krankheiten. Eine so eindeutige Korrelation wirst Du beispielsweise zwischen Netflix und Bewegung nicht finden. Manch einer bewegt sich sogar auf dem Laufband während einer Netflixserie.

Dann gehst Du ja noch auf Alkohol und Nikotin ein, wo ebenfalls eine eindeutige Korrelation zu Krankheiten vorliegt. Beides wird ja schon gesondert besteuert. Eine ähnliche Notwendigkeit sehe ich bei Zucker.


Ist es wirklich der Zucker als solches, oder kommt es nicht primär auf Körpergewicht und Kalorienzufuhr an? Das Hauptproblem dürfte Übergewicht sein. Und da ist in erster Linie entscheidend, dass mehr Kalorien zugenommen als vom Körper verbraucht werden. Das geht zwar wunderbar mit Zucker, aber halt auch mit anderen Lebensmitteln. Du kannst mit einem hohen Zuckeranteil in deiner Ernährung noch im absolut grünen Bereich sein. Umgekehrt kannst du ganz ohne Zucker Übergewicht aufbauen, einfach indem du genügend isst. Der Übeltäter ist nicht ein einzelner Nährstoff. Es ist die gesamte Ernährung und die Anzahl der Kalorien, die man zu sich nimmt. Und hier spielt dann auch die mangelnde Bewegung mit rein. Dadurch sinkt der Kalorienverbrauch und das Verhältnis zwischen Verbrauch zu Zufuhr driftet schneller auseinander.

Ich glaube daher, dass eine höhere Zuckersteuer keinen nennenswerten Effekt hat. Wer etwas für seine Gesundheit tun will, der muss Kalorien tracken.

Das stimmt sicher soweit. Wobei das Gewicht bzw die ungesunde Zunahme des Gewichts schon im Wesentlichen von der Aufnahme von Kohlenhydraten abhängt. Zumindest was die Ernährung angeht. Ein Problem ist sicherlich, dass dabei ein wesentlicher Beitrag von Weizenprodukten ausgeht. Die erwischt man durch eine Zuckersteuer nicht.

So finde ich die Diskussion aber schon ziemlich deutsch. Jedenfalls würde ich das Thema schon lieber in Form einer Zuckersteuer angehen, als aufgrund mangelnder Perfektion komplett auf wirksame Maßnahmen zu verzichten. Sicher gibt es neben Zucker genügend andere und von Dir ja auch genannte Gründe, die das Gewicht negativ beeinflussen. Der Einfluss von Zucker ist aber ein wesentlicher Faktor, den man ohne nennenswerte Seiteneffekte angehen könnte.


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