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Der BVB und die fatale Scheißegalheit (BVB)

Sascha, Dortmund, Donnerstag, 01.06.2023, 10:02 (vor 333 Tagen) @ micha87

Du vergleichst doch hier komplett Äpfel mit Birnen. Nehmen wir nur Deutschland 2006. Klar, eine deutsche Mannschaft mit Heimvorteil muss man sicherlich irgendwo immer auf dem Zettel haben, aber der ganze große Turnierfavorit war man trotzdem nicht. Ich würde sogar behaupten, dass Deutschland Außenseiter war. Zumindest bis zum Argentinien-Spiel, die man dann in einem großen Kampf und dramatischen Elfmeterschießen niedergerungen hat. Dasselbe gilt für das Halbfinale. Der Favorit war Italien und man ist nur ganz knapp in der letzten Minute der Nachspielzeit gescheitert. Natürlich ist das Publikum dann wohlwollender und erkennt einen großen Kampf an.

Wir hingegen letzten Samstag: Welche besondere Leistung haben wir genau vollbracht? Wir haben eine Punktzahl geholt, die für uns mehr oder weniger "normal" ist bzw. für den "zweiten Leuchtturm" normal sein sollte. Ist ja nicht so, dass wir 83 Punkte geholt haben und die Bayern 84. Da hätte ich die Reaktionen verstehen können. So fehlt mir weiterhin ein bisschen das Verständnis. Auf die gesamte Saison gesehen, war das leider keine außergewöhnliche Leistung, die man großartig abfeiern müsste. Wir hatten lediglich das Glück, dass die Bayern eine - für ihre Verhältnisse - komplett gebrauchte Saison hatten. Dennoch war die Chance da und wir haben sie spektakulär weggeschmissen. Das sind einfach völlig verschiedene Ausgangspositionen.

Unter dem Strich bleibt eine ordentliche Saison, die jedoch eine ganz meise Schlusspointe hatte. Nicht mehr, nicht weniger.

Ich sehe da eine Mannschaft die zusammengewachsen ist nach der WM und eine tolle Rückrunde gespielt hat. In dem Spiel gegen Mainz hat man sein bestes gegeben und das hat an dem Tag eben nicht gereicht. Das ist natürlich alles sehr enttäuschend gelaufen und das hat man den Spielern auch angesehen.

Und ich finde, dass diese Sichtweise ausblendet, dass trotz der hohen Punktzahl ein großes Problem sichtbar geworden ist. Es war nicht nur Mainz.

Im Pokal sind die Bayern vor uns ausgeschieden, Leipzig hatte vor dem Spiel drei Niederlagen in Serie mit 0:11 Toren. Mit Anpfiff war da aber nur eine Mannschaft auf dem Platz, die den Eindruck vermittelte, daß Spiel wirklich gewinnen zu können. Wir haben wie das Kaninchen vor der Schlange hinten drin gesessen.

In München laufen wir mit einer Erfolgsserie im Rücken auf, starten gut - und fallen dann nach einem Tor komplett auseinander.

Dass man jetzt die sicher geglaubte Meisterschaft verspielt hat, wird das Selbstbewusstsein für ähnliche Drucksituationen in Zukunft sicherlich nicht verstärken.

Das ist nicht nur ein "hat eben nicht gereicht", sondern ein großes Glied in einer Kette, die für den BVB wirklich gefährlich ist. Letztendlich ist es ein Sport, bei dem es um Wettbewerb, Leistung und Erfolg geht. Wenn man das negiert und die emotionale Komponente darüber stellt, tut man dem Fußball als Sport Unrecht.

Und was die "Erfolgsfähigkeit" dieser Mannschaft angeht, hinterlässt diese Saison Sorgenfalten.


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