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Noch was anderes: Wir gendern jetzt??? (BVB)

Lucky_Luke_1000, RLP, Donnerstag, 21.11.2024, 21:40 (vor 6 Stunden, 57 Minuten) @ EloKa

Ich versuche gerade zu verstehen, inwiefern ein Stern oder ein Doppelpunkt bei linguistischen Modellen helfen kann, also vor dem Hintergrund von KI, wie ich Dich verstehe. Das mag dann vielleicht ein Plus in einem Nischenbereich sein, aber ich kann und will dies nicht beurteilen.

Das (besonders) Relevante ist doch der Sprachgebrauch im realen Leben, und hier ist meine Auffassung, dass ein Stern die Welt nicht fairer oder besser macht, und schon gar nicht pragmatischer.

Ich würde mich weitaus eher mit dem Gendern vertragen, wenn es allgemeiner Teil des Kulturguts Sprache wäre, aber das ist es in keiner Weise. Es ist keine grassroots Entwicklung, es kommt aus elitären oder sagen wir akademischen Kreisen, und besonders kommt es aus dem Bereich der feministischen Linguistik und Frau Luise Pusch, wenn mich meine Recherche nicht täuscht. Heißt, ganz unabhängig von Fragen der Moral, Pragmatik oder Aufrichtigkeit der ursprünglichen Genderziele, kann man in keiner Weise sagen, dass es sich beim Gendern um eine natürliche Form der Sprachentwicklung handelt. Es handelt sich um ein künstliches Konstrukt.

Jetzt könnte man sagen, dass auch natürliche Sprachentwicklungen irgendwann einmal von einzelnen Personen entstanden sind, doch der wesentliche Unterschied liegt im weiteren Verlauf.

Es ist vollkommen okay, wenn die deutsche Sprache zahlreiche englische Lexene aufnimmt oder entlehnt, sofern diese von eine größeren Zahl an Menschen angewandt wird. People speak it, so it's grammatical, hat ein früherer Prof von mir gesagt. Genau das ist beim Gendern nicht der Fall. Über 80 Prozent der Menschen in Deutschland lehnen das Gendern ab.

Warum muss es dann (re-)produziert werden? Die meisten Menschen wollen es nicht, sicher weil es manchmal nervig und schwierig zu handeln ist. Neulich habe ich in einem Leitfaden der Uni Rostock gelesen, man solle lieber benutzungsfreundlich statt benutzerfreundlich sagen. Ja, da werden sich das Handbuch oder die Software sicher in ihrem richtigen sozialen Geschlecht angesprochen fühlen. Echt jetzt, geht's noch?

Und genau das stört mich: Ich finde, das Gendern ist unästhetisch, unnötig kompliziert und an der Mehrheit der Menschen vorbei. Letztlich ist eine Sprache immer auch etwas Mehrheitsdemokratisches, wie gesagt, (a large number of) people speak it, so it's grammatical.

Da beneide ich die wunderbare englische Sprache schon sehr, denn mit dem gegenderten "everybody is allowed on their opinion" komme ich super klar, aber ist sind Gott sei Dank die colleagues und nicht die Kolleg*innen (Kolleginnen und Kollegen find ich total gut).

Insofern, Du kannst meine Perspektive gerne als Quatsch abtun, das beeindruckt mich nicht negativ.


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