Doomsday Clock geht nach (Politik)

Micawber, Sauerland, Samstag, 26.02.2022, 14:15 (vor 1393 Tagen) @ Garum

Sehe ich anders. Putin will die Ukraine am Stück. Er sieht es als Russland an. Er wird keine Atomwaffe in "seinem" Land zünden. Er weiß, dass er dann auch in Russland selbst bei Militärs, Verwaltung, Justiz, etc. sofort die Unterstützung verliert. Damit wäre er raus und höchstwahrscheinlich aufgrund eines Putsches tot. Der will als großer Führer Russlands in die Geschichte eingehen. Eine Atomwaffe würde das verhindern. Daher sehe ich keinen Grund diese Uhr umzustellen.

Die Drohung mit den noch nie gesehenen Konsequenzen richtete sich auch nicht primär gegen die Ukraine sondern gegen "Dritte", die versuchen zugunsten der Ukraine einzugreifen.

Darüber, was Putin mit der Ukraine nach einem militärischen Sieg vorhat, scheint ja auch immer noch ziemliche Unklarheit zu herrschen. Irendeiner dieser Experten meinte neulich, dass er zumindest am westlichen Teil kein so großes Interesse hätte und eher an einer Aufspaltung interessiert wäre. (Vielleicht ja auch, weil die Besetzung eines solch riesigen Lands erhebliche militärische Ressourcen bindet.)

Und den Präsidenten hätte er wohl auch gerne.

Eine Marionetten-Regierung soll natürlich auch installiert werden. Es sind ja wohl auch schon Namen im Umlauf.

Ein interessantes Interview gibt es auch auf n-tv, mit der in Kiew geborenenen Marina Weisband. Darin weist sie auch daraufhin, dass es gerade im Westen der Ukraine zu einem "Guerrilla-Krieg" kommen könnte, auf den auch die russische Armee nicht besonders erpicht sein dürfte und Putin auf diesen Teil der Ukraine daher "verzichten" könnte.

(Das Interview ist nicht nur informativ, sondern wegen ihrer persönlichen Betroffenheit (Teile ihrer Familie sind aktuell in Kiew) sehr bewegend, wie ich finde.)

n-tv.de/mediathek/videos/politik/Ukraine-koennte-Russland-zweites-Afghanistan-bescheren-article23155600.html