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Mike Martin - Strategische Lage (Politik)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Sonntag, 27.02.2022, 00:54 (vor 1393 Tagen) @ donotrobme

It’s also really unclear what putin’s political objectives are for this war. And as the west learnt over the last two decades, deploying military force without clearly understanding the political aims is stupid and leads to failure. [/i]


Danke für die interessante Einschätzung, auch wenn es nur eine von vielen Interpretationen ist.

Die Frage ist ja wirklich immer noch, was ist eigentlich Putins Ziel?
Nur wie will Putin die Ukraine einnehmen? Will er die klitschkos und zelensky öffentlichkeitswirksam verhaften lassen? Wie will er danach die Ordnung vor Ort ausrecht erhalten? Und wie soll es von dort an weitergehen?

Was nützt ihm eine nach Westen ausgedehntes Russland, auch wenn Kiew historisch gesehen, der Ursprung des russischen Reiches war. Aber das war vor 1000 Jahren.

Strategisch macht der Einmarsch in die Ukraine für mich als Laien wenig Sinn.

Wenn gemäß Clausewitz Krieg die bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, dann (rein subjektive Auffassung) scheint mir persönlich die Ausschaltung der aktuellen ukrainischen Regierung und die Installierung einer willfährigen neuen Regierung am plausibelsten zu sein. Um dies zu erreichen, muss die Trennung der politischen von der militärischen Führung der Ukraine erreicht werden.

Ginge es allein um die Ostukraine, würde man militärisch anders operieren. Die Bevölkerung in der Ostukraine ist zermürbt vom Krieg und würde nach dem, was mir indirekt/direkt Betroffene sagen (auch hier wieder rein subjektive Auffassung), mit großer Mehrheit jede Form des Friedens akzeptieren.

Eine Annexion der Gesamtukraine würde Russland mMn für sehr lange Zeit isolieren. Im Gegensatz zu manch anderen bin ich schon der Meinung, dass Putin an das ‚danach‘ denkt. Und aus der Isolation heraus wird Russland sein Gas und Öl vielleicht an China, aber nicht mehr an Deutschland und Westeuropa liefern können. Zumindest für eine längere Zeit nicht oder nur eingeschränkt.

Mit einer anderen, russlandtreuen Regierung würde es zwar ebenfalls eine Art Isolation geben, aber mMn würde es nicht allzulange dauern, bis es zu einer Art von Verhandlungen kommen würde. Was dann auch wieder wirtschaftliche Beziehungen wahrscheinlich machen würde.

Je länger die ukrainische Regierung (die wahrscheinlich nachrichtendienstliche Unterstützung aus dem Westen hat) sich allerdings dem Zugriff der Invasionstruppen entziehen kann und je länger somit die Verbindung zur militärischen Führung besteht, desto größere Probleme würde Putin bekommen. Die Anzahl der in der Ukraine agierenden Soldaten müsste drastisch erhöht werden und die Kampfführung mittels Luftwaffe und Raketen intensiviert werden. Ob Putin dies innenpolitisch überleben würde, ist zumindest mit einem Fragezeichen zu versehen. Es gibt noch viele Menschen in Russland, die das Afghanistandrama in allzu unguter Erinnerung haben.

Ist aber wie gesagt alles nur persönliche Meinung.


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