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Warum ist Strunz derart in der Kritik? (Sonstiges)

JCDenton, Dortmund Barop - 1 km Tempelentfernung, Mittwoch, 06.09.2017, 14:26 (vor 2395 Tagen) @ Trainingskiebitz
bearbeitet von JCDenton, Mittwoch, 06.09.2017, 14:30

Eine hypothetische Frage für den Blick in die Glaskugel: Was ist wenn Merkels (GroKo) Migrationspolitik, die Agenda 2010 (neoliberale Politik) oder die Diesel-Affäre einfach die falsche Entscheidungen waren?

Was passiert, wenn der Islam nicht reformfähig ist (man beachte den Hass den die freie Moschee in Berlin auf sich zieht) ? Dann hat man einen immer größer werdenden Teil der Bevölkerung, der patriarchalisch geprägt ist, Frauen als minder gestellt ansieht, andere Religionen und Orientierungen konsequent ablehnt. Das ist aktuell beim konservativen Islam der Fall. Auf der anderen Seite steht eine freiheitliche Gesellschaft, denen Religion scheiß egal ist und die Fortschritt und Wachstum als Glaube hat. Diese Bevölkerungsgruppen werden in den nächsten Jahrzehnten aufeinander treffen (Beruf, Heirat etc.). Bald wird es, wie in den Niederlanden, muslimische Parteien geben, die den islamischen Teil der Bevölkerung repräsentieren.

Wie bereit seid ihr alle im hypothetischen Fall, euch mit einem Kompromiss aus Scharia und westlicher Demokratie / Kapitalismus zu arrangieren?
Warum gehen eigentlich alle davon aus, dass diese Migration schon "irgendwie" gut geht? Aktuell gibt es schon Parallelgesellschaften (siehe z.B. Marxloh) aus der schlechten Integrationspolitik. Im Average-Case gibt es den oben beschriebenen Mischmasch aus dem islamischen System und kapitalistischer Demokratie.

Im Worst-Case steht uns ein Bürgerkrieg bevor. Zu dem sozialen Unruhen in Folge der immer größer werdenden Ungleichheiten im Kapitalismus kommt dann noch ein religiöser Konflikt dazu. Dazu noch Ressourcen-Knappheit (Peak-Oil, Phosphor-Knappheit etc.), die Digitalisierung der Gesellschaft und der Klimawandel.
Warum schafft man sich mit der aktuellen Migrationspolitik einen weiteren Konfliktherd in der Gesellschaft ?!

Ca. 20 % der Wähler werden die AfD (11) /die Linken (9) wählen. Das bedeutet nicht, dass diese alle Nazis oder Kommunisten sind, sondern mit dem GroKo-Kurs mehr als unzufrieden sind und deren Meinung nicht vertreten sind. Warum akzeptiert man deren politische Meinung nicht und diffamiert die AfD/die Linken ? Vielleicht ist eine andere Betrachtungsweise (siehe oben) wichtig für die Zukunft?! Gilt nur Merkels Meinung (die der CDU/SPD) als einzig richtige?!

Nazis haben für mich genau so einen Knall (Glaube an die Überlegenheit der weißen Rasse) wie Moslems (Glaube an die Überlegenheit von Allah) oder Christen (Glaube an die Überlegenheit von Jehowa (Spalter!)). Warum wird mit unterschiedlichen Maß gemessen? Für eine positiv besetzte Zukunft der Gesellschaft sollten wir uns von dem ganzen Glaubenskram verabschieden und nur noch als privat Sache deklarieren. Religion sollte in einer säkularen und wissenschaftlich orientierten Gesellschaft einfach keine Rolle mehr spielen. Immerhin haben wir es geschafft, uns von der Kirche zu lösen und in eine folkloristische Rolle zu drängen (wer glaubt ernsthaft an Gott, die Jungfrauen-Geburt oder an Wunder?!?)

In einer demokratischen Gesellschaft sollten auch andere Meinung möglich sein. Gleichzeitig werden z.B. auch die Linken, die eine sozialere Gesellschaft fordern, ebenfalls durch die Medien stark und ungleichmäßig kritisiert, ohne jemals eine wichtige politische Entscheidung getroffen zu haben. Gleiches gilt für die AfD.

Warum werden die Parteien, wie die CDU oder die SPD, die schon so viele schlechte gesellschaftlichen Entscheidungen getroffen haben (Agenda 2010, Neoliberale Agenda ("marktkonforme Demokratie" Zitat Merkel), NSA-Affäre, Diesel-Betrug, diskutable Migration etc.) weiter von der Bevölkerung unterstützt? Ich versteh es ehrlich gesagt nicht.
Sind es Gewohnheitswähler? Schlechte Langzeitgedächtnisse? Ignoranz? Gesellschaftlicher Druck bestimmte Parteien wählen zu müssen? Angst vor Veränderung? Am aktuellen Status-Quo und an den Lebensumständen kann es nicht liegen, denn dann müssten viele anders wählen.

Man kann eigentlich nur hoffen, dass dieser komische gefährliche Konsens (siehe das "Duell" am Sonntag) der GroKo durch eine starke Opposition an den Rändern Widerstand erhält. Oder macht es eine Demokratie aus, dass eine 2-Parteien-Mehrheit (die eigentlich eine Partei ist), an der Gesellschaft vorbei regiert und nicht deren Interessen vertritt, sondern die einer kleinen reichen Minderheit (starker Lobbyismus, Revolving-Doors etc.)?

JCD


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