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Fleischhauer sieht das übrigens ganz ähnlich.. (Sonstiges)

Ulrich, Samstag, 09.09.2017, 13:40 (vor 2414 Tagen) @ Emilyjasmin

Deutschland hat 83 Millionen Einwohner, davon sind 61 Millinen wahlberechtigt. Haben wir mit 72% eine ähnliche Wahlbeteiligung wie beim letzten Mal, werden etwa 44 Millionen wählen gehen. Erreichen die AFD geschätze 12%, haben also etwas mehr als 5 Millionen die AFD gewählt. Das sind natürlich 5 Millionen zuviel, keine Frage. Aber es sind dann 6% der Bevölkerung. Jedem AFD Idioten stehen also 15 Wähler entgegen, die weder Neonazis noch Rechtspopulisten wollen (die paar NPD Stimmen lasse ich an dieser Stelle mal weg). Und unter diesen 6% sind dann auch noch eine ganze Menge Protestwähler, die zwar sehenden Auges rechtsradikal wählen (ich glaube, es gibt niemanden mehr in Deutschland, der nicht mitbekommen hat, dass beträchtliche Teile der Partei rechtsradikal sind), aber letztendlich dann doch nicht hinter der braunen Ideologie stehen. Ich schreibe das, weil ich es wichtig finde, sich dieser menschenverachtenden und unzeitgemäßen Ideologie entgegenzustellen, man aber bei der starken Beachtung, die die Medien der AFD schenken, gern vergisst, dass es sich hier nach wie vor um eine kleine Minderheit handelt. Und genau deshalb ist sie auch so laut, um den Eindruck zu erwecken, sie sei größer und mächtiger als sie ist. Sie ist gefährlich, aber sie ist eine Minderheit.

Problematisch ist meiner Meinung nach auch der Einfluss den das Auftreten der AfD auf andere Parteien hat. Teilweise färbt das Verhalten der AfD-Spitzenleute durchaus ab. Horst Seehofer beispielsweise zieht seit längeren regelmäßig so vom Leder als wolle er sich für den Ehrenvorsitz der Alternative bewerben. Eine Sahra Wagenknecht holt gelegentlich ganz weit nach rechts aus bevor sie links abbiegt. Und die FDP unter Christian Lindner setzt auf eine Art "Populismus der Mitte". Lindner hält den Finger in den Wind und greift das auf was er für "Volkes Stimme" hält. Kinder zwangsweise gegen Masern impfen, Windkraft verhindern, Flüchtlinge noch nach Jahrzehnten abschieben selbst wenn sie in Deutschland geboren sind, etc. Was fehlt sind weitgehend Sachargumente. Aber trotzdem -oder auch gerade deswegen- wird er dieses Mal ein sehr gutes Wahlergebnis einfahren. Ähnlich wie Guido Westerwelle vor acht Jahren.


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