schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Das ändert genau gar nichts (Sonstiges)

Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 19:19 (vor 2362 Tagen) @ Kulibi77

Es wird entscheidend auf den Kandidaten ankommen. Nur negative Mobilisierung "um Person X" zu verhindern funktioniert eben nicht. Aber im Moment brauchen sie die eine große Figur nicht und können es sogar zu ihrem Vorteil nutzen divers aufzutreten und je nach lokalen Begebenheiten sehr unterschiedliche Kandidaten aufstellen zu können.
Ich würde sagen weil Clinton ganz einfach wirklich ein schwacher Kandidat war. Aber die Frage des Kandidaten stellt sich die nächsten 1,5 Jahre noch nicht. Man muss jetzt noch nicht die eine eierlegende Wollmilchsau finden die alle Flügel der Demokraten vereint und enthusiastisch zur Urne treibt.

Ich vermute eher das Gegenteil. Die Wähler wollen schon bei den Midterms 2018 eine Ahnung davon haben, wo die Reise hingeht. Je länger die Personalfrage verschoben wird und sich kein Kandidat etabliert, der moderate Demokraten mit Sanders-Anhängern und ggf. moderaten Ex-Republikanern versöhnen kann, desto stärker wird diese Auseinandersetzung den Wahlkampf 2020 belasten und die Gräben dann vertiefen.

Eigentlich eine Chance für die Demokraten. Nach Jahrzehnten des Zentrismus ist Trump der letzte Impuls der moderate Republikaner in ihre Arme treibt. Aber dann meckern am anderen Ende die Bernie Fans...

Gerade deshalb wäre es ja so dringend nötig, jetzt einmal zusammenzukommen und die Steilvorlage zu nutzen. Genau das kriegen die Demokraten aber nicht gebacken.

In den letzten Jahren scheinen die Mehrheiten im Kongress immer eine Reaktion auf die Präsidentschaft zu sein. Und genau das sehen wir jetzt auch wieder. Jedenfalls gibt es bis jetzt keine Anzeichen für eine gegenteilige Annahme. Wie es 2020 aussieht und ob man einen geeigneten Kandidaten für die eigene heterogene Basis findet... Das könnte spannend werden. Allerdings bin ich mir sicher, wenn der Kongress blau wird und Mueller irgendwas findet, dann wird Trump 2020 nicht antreten.

Auch die Präsidentschaft ist seit 30 Jahren stets eine Antwort auf die vorangegangene Präsidentschaft. Bislang liefen die Gräben aber vor allem zwischen den Parteien, während sich nun auch Gräben innerhalb der Parteien zunehmend vertiefen. Während Trump trotz Mehrheit in beiden Kammern nichts durchbekommt, können sich die Demokraten trotz eines Präsidenten Trump nicht einmal auf die Farbe von Scheiße einigen. Die Heterogenität des Landes schlägt zunehmend durch.

Am Ende wird den Demokraten nur das übrig bleiben, was sich schon 1924 als notwendig darstellte: Eine Neustart, der alte Zöpfe abtrennt und eine Zukunft aufzeigt. Damals dauerte es acht Jahre, bis FDR die Wahl gewann und mit dem New Deal einen historischen Schritt gehen konnte - und acht Jahre sind imho auch der Horizont, auf den die Demokraten sich dieser Tage neu erfinden und ausrichten sollten/müssen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1229338 Einträge in 13652 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 19.04.2024, 02:04
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln