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Das ändert genau gar nichts (Sonstiges)

Knüppler17 ⌂, Dienstag, 31.10.2017, 00:25 (vor 2370 Tagen) @ AdamSmith

Das sind alles richtige Punkte. Meine Aussage von oben bezog sich auch nur auf den Status Quo: Die Anklage gegen Manafort und Gates ändert nichts zu Trumps Ungunsten und gerade die große Erwartungshaltung bei Manafort wurde letztlich ja enttäuscht. Natürlich ist es möglich, dass da irgendwann noch mehr ans Tageslicht kommt, verlassen sollte man sich darauf aber nicht. Es kann genausogut ein Lobbyskandal bleiben, wie es ihn in den USA immer wieder einmal gegeben hat - dann bliebe die demokratische Darstellung das, was sie derzeit ist: eine Verschwörungstheorie.

Da politische Kampagnen in den USA mit harten Bandagen kämpfen und so gut wie jedes Mittel recht ist, gerade die Grauzone zwischen legal-und-gerade-noch-legitim, legal-aber-illegitim und illegal maximal beansprucht wird, bin ich mir im Übrigen sicher, dass in den nächsten Monaten und Jahren noch viele unschöne Details ans Tageslicht kommen werden. Die Frage wird dann sein, ob das justiziabel oder einfach nur als Geschmacklosigkeit zu sehen ist. Hier gilt allerdings, dass die Demokraten - entgegen ihres öffentlichen Auftretens - nicht wesentlich zurückhaltender agieren als die Republikaner. Wenn irgendjemandem belastendes Material von irgendjemandem angeboten worden wäre, wäre mit Sicherheit bei allen Kandidaten der erste Impuls ein "super, her damit" gewesen. Da käme es also wieder darauf an, wie sich das Verhalten im späteren Verlauf entwickelt hat (wenn z.B. klar wird, dass die Daten explizit zu diesem Zweck gestohlen wurden) bzw. ob dem Kandidaten selbst ein Vorwurf gemacht werden kann. I.d.R. sind zu diesem Zweck Berater zwischengeschaltet oder die richtig üblen Nummern in Super PACs organisatorisch getrennt, um den Kandidaten unwissend und aus der Schusslinie zu halten. Gefährlich könnte Trump da ggf. seine Vorliebe werden, Familienangehörige zu betrauen, sich selbst einzumischen und die Grenzen verschwimmen zu lassen. Und sollte Papadopoulos als V-Mann für das FBI gearbeitet haben, würden sich daraus letztlich auch wieder kritische Fragen ergeben.

Meine persönliche Vermutung bleibt weiterhin die einfachste, die sich aus den verfügbaren Informationen annehmen lässt: Russische Akteure haben extreme Anstrengungen unternommen, um Social Media mit Anzeigen und Bot-Einträgen zu beeinflussen und damit die Stimmung gegen Clinton zu steuern. Andersherum haben windige Typen versucht ihren Zugang zu Trump zu versilbern, was russische Akteure ebenfalls genutzt haben könnten (entweder um Trump zu ködern, ihn zu testen oder ihm zu schaden). In beiden Fällen konnten gewisse Erfolge erzielt werden, was kein Ruhmesblatt für die USA war, aber auch keine Verschwörung eines Kandidaten mit einer ausländischen Regierung zulasten des eigenen Landes.


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