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Russische Forderungen ändern sich (Politik)

Hässlicher_Ork, Montag, 28.03.2022, 23:13 (vor 1363 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Hässlicher_Ork, Montag, 28.03.2022, 23:23

Es scheint für mich schwer vorstellbar, dass Putin einfach so klein begeben würde. Schon der Zustand nach der Besetzung von Teilen des Donbass und der Krim scheint ihm massiv missfallen zu haben. Die Ukraine war für in das, was die Amerikaner "a pain in the ass" nennen. Eine russisch besetzte oder annektierte Ostukraine und eine durch eine Demarkationslinie davon getrennte unabhängige, westlich orientierte West- und Mittelukraine, dazu eine Fortdauer der westlichen Sanktionen, das dürfte für ihn unerträglich sein.

Ich gehe davon aus, dass die Aufhebung der (relevanten) Sanktionen Bedingung für eine Verhandlung sein wird. Putin weiss, dass ihn sonst der Westen im Würgegriff behält. Das kann er dem russischen Volk nicht ewig als Erfolg verkaufen. Auf der anderen Seite gibt es hier genug Kräfte, die lieber heute als morgen zum Wohle der Wirtschaft zu einem solchen Handel bereit sind.

Die Wiege der Rus hat Putin "auf Ewigkeit" verloren. In Kiew wird er nicht mehr als panslawischer Heilsbringer empfangen werden. Es steht aber auch komplett in der Schwebe, was aus der Ukraine wird. Es war schon vor der Invasion ein korruptes Land auf Schlingerkurs. Die desaströse Zerstörung macht den (Wieder-)Aufbau einer starken, demokratischen Gesellschaft nicht leicht. Ich weiss nicht, wie lange die EU und der restliche Westen Milliarden in den Wiederaufbau stecken werden, bzw. wie viel von dem Geld auch am Ziel ankommen wird. Der Weg zum glühenden Leuchtturm eines prosperierenden Landes und zur Blaupause des Gegenentwurfs der russischen Kleptokratie ist ein ganz steiniger für die Ukraine!

Ich befürchte, genau so wird er sich in die Ukraine verbeißen. Russland wird seine Kräfte eventuell temporär tatsächlich auf den Donbass konzentrieren. Vorher wird man aber Mariupol einnehmen. Und dann wird man über kurz oder lang neue Offensiven starten.

Keine Ahnung. Er hat sich verbissen, aber das hat bisher keinen Erfolg gebracht. Bringt halt nichts feste zu beissen, wenn du von der lokalen Bevölkerung in die Eier getreten wirst. Vielleicht holt er sich die Ostukraine und den Landzugang zur Krim, möglichst blutig, um viele feindlich gesinnte Ukrainer zu vertreiben. Aber im Ernst, das kann er ja Keinem wirklich als Erfolg verkaufen!

Wenn er die komplette Ukraine will, kann er nicht lange warten. Die Aufrüstung der ukrainischen Kräfte dürfte ebenfalls rasant von statten gehen.

Es ist eine entscheidende Phase:
- Konzentriert er sich auf die Ostukraine und lässt vom Rest für die Einstellung der Sanktionen und der Legalisierung der Annexion ab? Das böte Ansatz zu einer Lösung.

- Versucht er noch einmal mit neuen Kräften den Rest der Ukraine zu unterwerfen. Wie soll er dann glücklich werden? Die USA hat im Irak nach erfolgreichem Feldzug 20 x mehr Soldaten verloren als während dem Krieg! Was bringt ihm ein 40 Millionen starkes Tschetschenien bei anhaltend brutalen Sanktionen? Entspricht die Position als Xi Jinpings Sackträger wirklich seinen Ambitionen als stolzer Russe oder knallt er dann vollends durch?


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