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Einen Schritt zurück, einen halben vor: Gazprom arbeitet angeblich an "Lieferstoppoptionen" (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 31.03.2022, 11:31 (vor 1361 Tagen) @ Sascha

Oder man fällt einfach erneut auf Putins Taktik herein, sich kommunikativ in Sicherheit wiegen zu lassen, während Russand in der Praxis eskaliert.

Ich glaube nicht, dass sich bei uns irgend jemand in Sicherheit wiegt. Man weiß genau, dass Russland jederzeit "den Stecker ziehen" könnte oder dass zumindest die Gasleitungen durch die Ukraine im Rahmen der Kampfhandlungen zerstört werden könnten.

Auf europäischer Seite ist nicht klar, welche wirtschaftlichen Folgen eine Abschaltung der Gas-Lieferungen tatsächlich hätte, die Prognosen gehen weit auseinander. Das dürfte auch daran liegen, dass man nicht weiß, wie gut man die Lieferausfälle kompensieren könnte. Es geht nicht nur darum, in welchem Umfang man z.B. Flüssiggas als Ersatz bekommen könnte, sondern auch, wie man es dorthin bekommt, wo man es innerhalb der EU benötigt. Es könnte passieren, dass man im nächsten Winter in Südwesten Europas mehr als ausreichend Gas zur Verfügung hat, aber im Nordosten trotzdem z.B. Teile der chemischen Industrie nicht mehr beliefern kann. Aktuell ist man vermutlich über jeden Tag, über jede Woche froh, die das russische Erdgas noch zur Verfügung steht.

Aber auch für Russland könnte ein Lieferstopp schwerwiegende Folgen haben. Bleiben die westlichen Devisen aus, die aktuell von Rosneft, Gazprom und Co. bei der Russischen Zentralbank in Rubel eingetauscht werden, dann droht dem Rubel ein massiver Absturz. Und zudem würde westlichen Töchtern der Konzerne vermutlich die Insolvenz drohen. Auf russischer Seite stellt sich jedoch die Frage, ob Wirtschaftsfachleute überhaupt noch an Wladimir Putin heran kommen.

Aktuell läuft wohl vieles im Hintergrund ab, weil man Auswirkungen auf die Märkte verhindern will. Alleine schon die Ausrufung der ersten Stufe des Notfallplans Gas hat gestern wohl den Gaspreis an den Börsen hochgetrieben. Und das, obwohl dieser Schritt lange erwartet worden war. Und auch nach der Meldung, dass Russland auf die Durchsetzung der Bezahlung in Rubel verzichten würde, hat wohl nicht zu einer Entspannung geführt.


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