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Trump könnte durch den Börsengang von Truth Social 3,5 Milliarden US-Dollar einstreichen, aber... (Politik)

Ulrich, Freitag, 22.03.2024, 13:08 (vor 188 Tagen) @ Timo_89

Das ganze ist eine Luftnummer. "Truth Social" ist ein mit Hilfe von freier Software mühselig zusammengestückeltes Soziales Netzwerk, das er holpert als vernünftig läuft. Zudem kennt jeder professionelle Anleger die Misserfolgsgeschichte von Twitter und Elon Musk. Und weiß, dass "Truth Social" im Vergleich zum ehemaligen "Volkswagen" Twitter eher ein "Kettcar" ist. Im außerbörslichen Handel können ein paar Trump-Fans den Kurs zwar hoch treiben, weil es im Grunde keinen Umsatz gibt. Aber ginge man tatsächlich an die Börse, dann gäbe das die Bauchlandung des Jahrzehnts.


Die Frage ist für mich, wann die Bauchlandung käme. Über ausreichend lange Zeit ist die Chance für eine Bauchlandung nahe 100% - die Fundamentaldaten und das Produkt können diese Bewertung nicht ansatzweise rechtfertigen.

"Truth Social" dürfte es vermutlich nicht einmal an die Börse schaffen. So ein Börsengang ist eine komplexe Angelegenheit. Vorweg müssen alle wesentlichen Daten und Fakten auf den Tisch, die werden dann überprüft. Beim Trump-Unternehmen dürfte aber nur heiße Luft vorhanden sein. Dann benötigt man zunächst einmal eine oder mehrere Konsortialbanken, die dann im Verlauf des Prozesses eine große Verantwortung tragen. Alleine schon die zu finden könnte schwierig werden. Und zudem kostet so ein Börsengang viel Geld, das dürfte bei den behaupteten 3,5 Milliarden eine dreistellige Millionensumme sein. Die Konsortialbanken durchleuchten dann das Unternehmen nochmals, bei Fehlern halten sie ggf. später den Kopf hin. Und als letzter Schritt wird dann nach Gesprächen mit potentiellen Investoren der Emissionskurs für die Aktie festgelegt. Ergebnis dürfte dann sein, dass es schlicht keinen Markt für das Produkt gibt.

Um überhaupt bis zum Börsengang zu kommen müssten massive Sicherheitsmechanismen unterlaufen werden. Mit der Gefahr, später juristisch dafür verantwortlich gemacht zu werden. So irre dürfte an der Wallstreet niemand sein, sich darauf einzulassen.


Ich halte es aber zumindest nicht für ausgeschlossen, dass der Trump SPAC bei den Millionen von Trump Wählern eine gewisse Beliebtheit erfährt. Im Endeffekt bestimmt sich der Kurs über Kauf und Verkauf - nicht über Fundamentaldaten. In der Pandemie haben viele Kleinanleger über Handy Broker zusammen gezockt und z.B. GameStop hochgejubelt. Wenn Trump hier ein Narrativ aufbauen kann, dass ein Kauf dieses Konstrukts eine Unterstützung für ihn ist, dann sehe ich bei seinen fanatischen Unterstützern schon eine Chance bzw. Gefahr, dass sie das tun. Insbesondere weil einige über die Greater Fool Theory auch noch auf Gewinne dadurch hoffen dürften. Die Börse kann sehr irrational sein, teilweise länger als man denkt, insbesondere in diesen Zeiten.

Unternehmen wie GameStop waren bereits an der Börse aktiv, dann aber unter Druck geraten. Trump muss aber mit "Truth Media" erst einmal an die Börse.

Das ganze ist eine Schnapsidee.


Sollte so etwas passieren, könnte Trump seine Anteile auch bei Verkaufsverbot möglicherweise in irgendeiner Form beleihen, auch wenn ich das als Bank natürlich nicht machen würde, bei dem Risiko, dass der unterliegende Wert jede Sekunde abrauschen kann. Aber vielleicht findet er einen, der bereit ist, dies zu tun? Vielleicht kann er die Strafzahlung sogar strecken?

Was ich sagen will: Man darf hier glaub ich nicht nur rational draufschauen, hier ist auch viel Emotion und Glaube involviert, wie immer bei Aktienkursen und es gibt wie gesagt genug Beispiele, wo sowas zeitweise gut ging, nur um dann später einzubrechen, a la Wirecard.


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