Der "gemäßigte" Chrupalla in Gotha: "Die SPD gehört aufs Schafott!" (Politik)

Ulrich, Dienstag, 13.08.2024, 06:43 (vor 495 Tagen) @ Pa1n

Ich hatte es am Sonntag gehört. Genau genommen hat er gesagt "Die SPD gehört auf den (sic!) Schafott!". Dieser Anstreicher 2.0 steht nicht nur mit Demokratie und Anstand, sondern auch mit der deutschen Sprache auf Kriegsfuß.

Mittlerweile kann auch der in den Talkshows diesen Landes oft als gemäßigt eingestufte Malermeister sich nicht mehr im Zaum halten und wünscht der SPD, wie schon die ideologische Vorgängerpartei, seine Partei-Gegner aufs Blutgerüst bzw. enthauptet.

Ich werde diesen widerlichen Beitrag nicht verlinken, wer aber auf einer bekannten Videoplattform nach den Schlagworten "AfD" und "Gotha" sucht, und dann den Filter auf Uploaddatum stellt, wird schnell fündig - die zitierte Stelle ist bei ca. 36:40.

Man muss die SPD ja nicht mögen, kann auch gerne politisch gegen sie sein, aber einer Partei, deren Mitglieder von den Nazis gezielt getötet wurden, mit dem - wenn auch nur rhetorischen Schafott - zu drohen - ist abstoßend.

Genau das ist der Punkt. Das NS-Regime hat in den Zuchthäusern eine große Zahl von Gegnern von der Terrorjustiz verurteilen und dann durch das Fallbeil oder den Strick ermorden lassen. Darunter waren auch SPD-Mitglieder und der SPD nahestehende Personen. Das weiß Chrupalla ganz genau.

Hoffentlich macht Marco Wanderwitz sein Versprechen wahr und leitet ein Verbotsverfahren gegen diese - um mal AfD-Sprech zu verwenden - Volksverräter ein.

Leider stößt Marco Wanderwitz aktuell in seiner eigenen Partei auf deutliche Widerstände. In dieser Frage findet er in seiner eigenen Partei bisher keinen Rückhalt. Es ist auch unklar, ob er noch einmal für den Bundestag nominiert wird.

Und hoffentlich hat er, wohlmöglich in Zusammenarbeit mit den Inlandsgeheimdiensten so viele Beweise beisammen, dass das BVerfG nicht anders kann, als diese faschistische Partei zu verbieten.

Mittlerweile dürften das Bundesamt und die Landesämter für Verfassungsschutz eigentlich genügend Material haben. Aber das müsste systematisch ausgewertet werden, und dann würde es dauern, bis die Klage vorbereitet ist. Das dauert Jahre.

P.S.: Als Sachse, der auch nur 5km von der thüringischen Grenze entfernt lebt, habe ich tatsächlich Angst vor dem 1. September. In Sachsen könnte es für eine CDU-geführte Regierung knapp reichen, aber in Thüringen sieht es zappenduster aus.

Auch in Sachsen stellt sich die Frage, ob SPD und Grüne den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Falls nicht, hätten vermutlich AfD und BSW zusammen die rechnerische Mehrheit. Zudem hat die sächsische CDU in den letzten Jahren die kleinen Koalitionspartner systematisch provoziert und gedemütigt. Das Klima ist zerrüttet, schlechte Aussichten für eine weitere Legislaturperiode.

In Thüringen läuft es wohl auf jeden Fall auf eine rechnerische Mehrheit von AfD und BSW hinaus. In den Umfragen liegt das BSW nur knapp hinter der CDU, die AfD wird wohl mit um die 30 Prozent stärkste Partei werden. Und Wagenknecht legt die Hürde für die CDU immer höher.

Das BSW ist in meinen Augen eine Kader-Partei nach dem Vorbild der DDR-SED. Die Mitglieder sind handverlesen. Aufgenommen wird nur, wer Wagenknecht genehm ist. Im Tagesspiegel wurde gestern beispielsweise gemeldet, der Landesverband Berlin habe "schon 93 Mitglieder". Das sind die Zahlen einer Polit-Sekte.

Hätte ich hier nicht eine Immobilie "an der Backe", hätte ich mich längst in eine bessere Gegend versetzen lassen...[/i]

So dürften mittlerweile einige Leute denken :-/

Die Rechtsradikalen sind in der Minderheit. Aber sie schaffen es, um die 30 Prozent der Wählerstimmen abzugreifen. Zählt man die Stimmenanteile der Putin-Freunde von AfD und BSW zusammen, dann kommen die teilweise auf 40 bis knapp 50 Prozent der Stimmen.