Interview mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk zur Lage in Ostdeutschland und zu Sahra Wagenknecht (Politik)

micha87, bei Berlin, Donnerstag, 22.08.2024, 23:42 (vor 486 Tagen) @ Garum

Die DDR war mit den vorhandenen Strukturen langfristig nicht überlebensfähig. Das Land hättest du wie Nordkorea führen müssen, dies ist aber schwer umsetzbar, wenn rundum die Europäer komplett anders leben. Nordkorea ist zudem zu einem großen Teil von China mit abhängig. Wer hätte den der DDR großartig zuarbeiten sollen? Russland ist wie Obama es richtig verortet hat eine Regionalmacht, die zunehmend abhängig von China ist.

Das DDR-System ist zum Glück an seine Grenzen gestoßen und der Fall der Mauer ist für viele die jene DDR nicht bewusst miterleben mussten ein Segen. Die älteren trauern da etwas hinterher was mehrheitlich nicht erstrebenswert war & ist. Die Punkte hinsichtlich der Kita-Betreuung, das Frauen unmittelbarer wieder in den Beruf zurückkehren konnten, das Konzept von Polikliniken und Ganztagsschulen waren Punkte die man im Wiedervereinigungsprozess hätte mit durchbringen können.

Das dies alles nicht passiert ist hat Gysi in seinem Podcast bereits mehrfach kritisiert, der Wiedervereinigungsprozess war ein Sinnbild dafür, wer als Gewinner und wer als Verlierer aus der Geschichte hervorgegangen ist. Das wurde so gelebt und der ein oder andere fühlt sich auch heute noch in der Opferrolle sehr wohl. Für Populisten ist das natürlich ein gefundenes Fressen, die nähren sich Bestens davon, nur sollte man am demokratischen Ende eben besser Lösungen mit an die Hand geben können statt stumpf nachzuplappern.