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Dazu ein Zitat von Sebastian Haffner aus den 80ern (Politik)

Vielhilftviel, Dienstag, 17.09.2024, 22:38 (vor 125 Tagen) @ FourrierTrans

"Den Deutschen liegt an einem stabilen Staat mehr als an der Demokratie, die sie nur so lange schätzen werden, wie sie ihnen einen stabilen Staat beschert."

Nicht, dass ich damit nun die Union als demokratiefeindlich bezeichnen möchte, sondern eher im Bezug auf den generellen Rechtsruck / Hang zum Nationalismus im gegenwärtigen Deutschland.


Scheint ja dann ein Wesenszug zu sein, den DIE DEUTSCHEN bei weitem nicht exklusiv haben, wenn ich mir das europäische Ausland so anschaue.


Kenne mich da jetzt nicht im Detail aus, aber gibt es Parteien im europäischen Ausland die auf mittlerweile knapp 20% Zustimmung kommen, die ganz offen fordern, dass die hiesige demokratische Verfassung ausgehebelt werden soll?


Die Ungarn und die Polen könntest du mal fragen, die waren/sind da einen Schritt weiter. Die Schwedendemokraten liegen bei ziemlich genau 20%. Dass andere stramm rechte Parteien in z. B. den Niederlanden, Frankreich und Italien großen Zulauf haben und Wahlen gewinnen, muss ich ja wohl nicht erwähnen. Inwieweit die jeweiligen Verfassungen ausgehebelt werden können, wollen oder sollen hängt ja dann eher mit den entsprechenden Verfassungen und Möglichkeiten zusammen, hat aber doch nichts mit der grundsätzlichen Marschrichtung zu tun.


Die allesamt mit der deutschen Extreme nichts zu tun haben wollen, weil sie ihnen zu extrem und verfassungsfeindlich sind.
Die Verfassung und die Möglichkeiten sind scheissegal, wenn eine Bewegung mit bösem Wesen es schafft, das Gewaltmonopol zu übernehmen. Wie das aussehen kann, haben wir ja im eigenen Land erlebt.

Möglicherweise ist der "sweet point of no return" auch schon überschritten und die verheerenden Verfehlungen der letzten 20-25 Jahre sind nicht mehr zeitnah zu korrigieren. Ein knallhart faschistisches Deutschland mit Impulsen aus dunkelster Vergangenheit und aggressiv hegemonialen Gedanken halte ich in 10-15 Jahren, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen 7-8 Jahre anschaut, leider eher für wahrscheinlich, als für unwahrscheinlich.


Gewagte Prognose, geht es auch eine Nummer kleiner?


Schau dir die Entwicklung der Wählerzahlen in den vergangenen 10 Jahre an. Und extrapoliere es 10 Jahre in die Zukunft. Da steht dann halt so eine Figur wie Höcke am Podium und schreit was vom neuen **. Wie kann man bei der Entwicklung etwas anderes prognostizieren bzw. was veranlasst dich dazu, dass die Entwicklung nicht so weitergeht?


Es geht aber nicht immer nur in eine Richtung, das kann man doch nicht einfach von Zeitpunkt X aus extrapolieren, wie es einem gerade passt. Das Klientel für extreme Ansichten ist auch irgendwo gedeckelt - der "Stabilitätsliebe" sei Dank.


Ich weiß nicht worauf du hinaus willst, die Entwicklung in den letzten 10 Jahren ist aber eigentlich relativ eindeutig und stetig steigend. Natürlich mit Schwankungen, der Trend ist aber überdeutlich erkennbar. Und um auf den Betreff zurückzukommen, dass ist ja das, was Haffner konkret anspricht. Wirkt der Staat zunehmend instabil, scheint es in der deutschen Seele einen gewissen Hang zu geben.

Und den gibt es eben nicht nur in der deutschen Seele. Die Leute, die die AFD wählen tun das aus genau den gleichen Gründen, aus denen Menschen in anderen Ländern rechte Parteien wählen.


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