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Grüne Umfragewerte "ziemlich normal"? (Politik)

Timo_89, Mittwoch, 18.09.2024, 09:54 (vor 458 Tagen) @ Scherben

Dem würde ich massiv widersprechen wollen. In der Politik zählen Wahlergebnisse, und auch wenn man lieber eine lückenlose Datenreihe hätte, wie sie durch wöchentlich erhobene Umfrageergebnisse suggeriert werden, so geben diese doch bestenfalls wieder, wie die Stimmung in der Bevölkerung aktuell ist, aber gerade eben nicht, wie konkret an der Urne abgestimmt wird.

Am Beispiel der Grünen z.B.: Wenn man die Umfrageergebnisse für bare Münze nimmt, dann wäre es ja eine riesige Überraschung und für die Grünen großes Pech, dass sie ausgerechnet zur Wahl im September 2021 ihren schlechtesten Wert zwischen 2019 und 2023 eingefahren hatten. Ich würde eher sagen, dass die Umfrageergebnisse wenig mit den Dynamiken zu tun haben, die am Ende dazu führen, wie man konkret an der Urne abstimmt, und insofern sind die knapp 15% von 2021 sicher näher an der Wahrheit als irgendwelche Fantasiezahlen von 2019 oder 2023. Und vermutlich werden sie 2025 auch mehr Stimmenanteile holen als jetzt bei den suggerierten 10-13%.

Wir müssen nicht diskutieren, dass Wahlergebnisse in ihrer Aussagekraft und Wirkung erheblich wichtiger sind, als wöchentliche Meinungsumfragen. Aber auch wenn man sich die Wahlergebnisse anschaut, z.B. die Europawahl zuletzt, spricht doch der Trend der Wahlergebnisse (20,5% runter auf 11,9% für die Grünen bei einer Bundesweiten Wahl) eine sehr ähnliche Sprache. Dann schau dir die letzten Landtagswahlen an, das ging auch nicht besonders gut für die Grünen aus.

Nach der Europawahl schrieb die Heinrich Böll Stiftung:

"Die wohl wichtigste Beobachtung: Die einst für grüne Politik potenziell erreichbaren Wähler*innen waren diesmal massiv demobilisiert. Zahlreiche Menschen, die vor Kurzem für die Grünen als Wahlalternative erreichbar waren, haben ihnen – wenigstens temporär – den Rücken zugekehrt und entweder gar nicht gewählt oder eine andere Partei vorgezogen."

Das ist doch etwas, was man in der Stimmung im Land, in den Umfragen und eben auch schon z.B. bei der Europawahl bei Wahlergebnissen gesehen hat. Die HB-Stiftung sieht es auch. Siehst du es auch?

Wir müssen zudem glaube ich aber auch nicht diskutieren, dass jede politische Partei sich Umfragewerte zusätzlich immer anschaut und als die beste Datenbasis zwischen den Wahlen heranzieht, um die Stimmung im Land, u.a. als Reaktion auf Politik, abzubilden. Um Entscheidungen zu begründen. Um Kandidaten auszuwählen. Und so weiter.

Also ich würde auch Umfragewerte nicht komplett als belanglos abtun und solche Trends ernst nehmen und ich bin mir sicher, dass die Grünenspitze das alles gerade sehr ernst nimmt.


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