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SPD Politiker fordern Verhandlungen (Politik)

November82, Stadt mit K, Freitag, 26.08.2022, 10:14 (vor 1214 Tagen) @ Davja89

Unbestritten.
Hab mich inhaltlich damit nicht gross beschäftigt, weil ich einfach Glaube das es auf allen Seiten noch Träumer gibt die Glauben ihre Maximalkriegsziele zu erreichen (Volständige Besetzung der Ukraine vs. Rückeroberung der Krim).

Es ging eher dadrum zuzeigen das es so einfach nicht ist das ausser der AFD alle geschloßen zur Regierungslinie stehen.

Schlimm genug. Dabei ist es doch ganz banal. Wenn es vor der einem vollständigen Rückzug der russischen Armee einen Waffenstillstand gibt und Putin unter dem Strich mit dem Krieg etwas gewonnen hätte, würde er bestärkt so weiterzumachen. Jede Atempause würde genutzt, die russischen Streitkräfte wiederaufzurüsten oder mehr Söldner einzukaufen, während die Ukraine wegen der geringeren Dringlichkeit deutlich weniger Mittel erhielte.

Kaufen wir wieder billig Rohstoffe in Russland (so dass wir etwas von einem Waffenstillstand hätten), ginge die Aufrüstung umso schneller. Sobald sich Putin wieder stark genug fühlt, wird er wieder angreifen. Putins Endziel ist mindestens Narwa, nach Dugins Philosophie soll das Imperium möglichst bis Lissabon ausgeweitet werden. Neben den imperialen Zielen ist gleichwertiges Ziel die Zerstörung aller Demokratien von innen, weil sie als Gegenentwurf zu Putins autoritärer Diktatur per se eine Bedrohung für seine Herrschaft sind. Auch die Propagandaangriffe würden durch einen Waffenstillstand neuen Auftrieb erhalten.

Russland ist mehr oder minder mit Nazideutschland vergleichbar. Zwar wird der Genozid an den Ukrainern noch nicht im industriellem Ausmaß betrieben, aber spätestens bei vollständiger Besetzung der Ukraine wäre das zwangsläufig. Wenn 90% der Bevölkerung "entdemokratisiert" werden müssen, kommt man mit den bisher eingerichteten Filtrationslagern nicht sehr weit. Russische Staatsmedien (also der Mainstream) fordern ganz unverblümt die Vernichtung desjenigen Teils des ukrainischen Volkes, der sich nicht mit der "russischen Welt" identifiziert.

Wie Russland einmal "entnazifiziert" werden kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Bis dahin muss es jedoch maximal geschwächt werden. Die Ukrainer verteidigen für ganz Europa die Freiheit der liberalen Demokratien. Wir müssten sie meiner Meinung nach viel entschiedener und kompromissloser unterstützen und nur die Ukrainer können entscheiden, wie sie den Krieg aus einer bestmöglichen Position beenden können, damit ihre für uns unvorstellbaren Opfer nicht umsonst waren. Das sollte es uns Wert sein, den Gürtel "enger zu schnallen", zumal es alternativlos ist. Wenn Russland "siegt", wird es weitere Kriege in Osteuropa führen und uns bei jeder nächstbesten Gelegenheit wieder erpressen. Das wird um ein Vielfaches teuer, als wenn wir jetzt alles auf eine vollständige Autarkie von russischen Rohstoffen und einen maximal beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien setzen (wobei wir mit Rücksicht auf den Klimawandel da gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen).

Es gibt nach den Gesetzen der Logik derzeit kein sinnvolles Verhandlungsziel, weil jedes Entgegenkommen gegenüber Russland allenfalls kurzfristig wirtschaftliche Entlastung und mittelfristig umso größere Kosten bedeuten würde.


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