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ist das was man in der Schule lernt eigentlich noch zeitgemäß? (Politik)

Blarry, Essen, Dienstag, 05.12.2023, 17:37 (vor 748 Tagen) @ donotrobme

Über allem schwebt die Frage, welche Fähigkeiten die Erwachsenen von Morgen eigentlich können müssen.

Jeder Arbeitnehmer weiß, dass er nur ein Bruchteil dessen können muss, was ihm in der Schule beigebracht wurde.
Müssen wir nun jeden Schüler zu einem Drohnenpiloten, Drohnenprogrammierer ausbilden? Oder kann mir ChatGPT nicht heute schon einen Quellcode dafür schreiben?
Muss ich als Schüler lernen, wie ich eine Determinante einer Matrix bestimmen kann, selbst ich das später nicht brauchen sollte?

Das Inverse dieser Aussagen ist doch: die Schule muss ein so breites Sprektrum an Wissen und Fähigkeiten vermitteln, wie ihre Absolventen im breiten Spektrum der möglichen Berufsausbildungen benötigen. Solange an den gleichen Schulen der Tischlermeister und der Tierarzt von morgen gelehrt werden, wirst du diese thematische Breite anbieten müssen. Mit dem Fachabitur gibt es sogar schon eine konzentrierte Variante, die aber eine recht frühe Entscheidung für eine grobe Fachrichtung abverlangt, die im Jugendlichenalter weder definitiv noch klug durchdacht sein muss.

Weiter gedacht kannst du natürlich ein Schulsystem aufziehen, das die Spezialisierung für bestimmte Berufsbereiche auf die Spitze treibt. Dann kriegst du das Abitur sicher auch in sechs oder sieben Jahren durchgeprügelt, wenn du dich auf die Kernkompetenzen und -wissensbereiche der zukünftigen Auszubildenden beschränkst. Und Wirtschaft und Rentenkasse kriegen nen Harten mit dem se nen gefrorenen Acker umpflügen können, weil arbeitendes und einzahlendes Menschenmaterial ein paar Jahre früher zur Verfügung steht. Nur brauchste dafür halt im Extrembereich unendlich viele (fachlich fitte) Lehrkräfte, Schulgebäude und finanzielle Mittel. Wird schwierig. Und natürlich hast du noch die typischen Auswendiglernfächer à la Medizin, Jura, BWL, die ... sagen wir: Speicherplatz statt Prozessorleistung erfordern, in denen eine fachliche Spezialisierung vor dem Studium nicht wirklich machbar oder sinnvoll ist.

In einem Podcast meinte ein Ex-Lehrer mal, dass Schule eigentlich eine Kindertagesstädte für kleine Erwachsene sei, in der sie Ewigkeiten ein Trivial Persuit Spiel nach dem Anderen lösen dürfen. Wenn das der Anspruch an Bildung ist, dann nützt einem auch ein besseres Pisa-Ergebnis nichts.

Was man aber lernen sollte, ist die Herangehensweise an Probleme und Problemlösungskompetenzen.

Vielleicht sind die Lehrenden ja auch nicht so gut, wenn sie die weiterführende Schule als Multiple-Choice-Kita entwerfen...

Jeder lebt doch vor, wie wichtig einem Essmanieren oder Höflichkeiten im Alltag sind. Da sind es auch nicht die Kinder, die einen Verkäufer oder Schaffner anbrüllen. Von daher ist das Benehmen von Jugendlichen auch ein Ausdruck davon, was denen vorgelebt wird.
Ich bin da unschlüssig, ob Kinder sowas in der Schule lernen sollten.

Andersrum: was machst Du mit den Kindern, die sowas zuhause eben nicht vorgelebt bekommen, weil ihre Eltern die Kassiererin anbrüllen? Ist mir schon klar, dass das nur zu Konflikten mit den Eltern führt, aber der vernünftige Weg wäre doch, entsprechend betroffene Kinder in der Schule dafür zu sensibilisieren, dass ein zuvorkommendes Gebahren Anderen gegenüber der einzige Weg ist, um im Leben voranzukommen.


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