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Zusammensetzung der Schülerschaft (Politik)

Conny Kramer, Lünen, Dienstag, 05.12.2023, 21:39 (vor 747 Tagen) @ herrNick

Mir stellt sich die Frage, ob der sich verschlechternden PISA-Ergebnisse tatsächlich Hinweis für schlechtere Leistungen der Schule bzw. unseres Schulsystems sind oder nicht viel eher auf einer ungünstigeren Zusammensetzung der Schülerschaft beruhen.

Natürlich spielt Migration dabei eine Rolle. Ich kenne die Zahlen nicht aber ich meine gelesen zu haben, dass heute 39% der Schüler (oder der Eingeschulten?) einen Migrationshintergrund haben - sicher ein Vielfaches im Vergleich zu vor 20, 30 Jahren. Die haben - im Durchschnitt, selbstverständlich nicht notwendigerweise im Einzelfall - deutlich schlechtere Voraussetzungen gute Bildungsergebnisse zu erzielen als diejenigen ohne Migrationshintergrund. Wegen der Sprache zum einen aber auch wegen der (im Durchschnitt!) größeren Bildungsferne der Elternhäuser. Geringeres Familieneinkommen ist sicher auch nicht hilfreich. Durch die geänderte Zusammensetzung der Schülerschaft müsste das Schulsystem heute also deutlich leistungsfähiger sein als früher, um die gleichen PISA-Ergebnisse zu erzielen.

Jetzt kann man also,
a. das als unvermeidlichen Nebeneffekt der Migration hinnehmen.
b. versuchen das Schulsystem dahingehend zu verbessern. Das hieße also: mehr und intensivere Sprachkurse in der Grundschule bzw. schon vor der Einschulung, später bessere Betreuung, längere Verweilzeiten in der Schule (Hausaufgabenbetreuung) und idealerweise einen höheren gesellschaftlichen Stellewert der Bildung in der (migrierten) Bevölkerung schaffen. Das braucht natürlich in erster Line mehr Personal und somit mehr Geld und ist kurzfristig kaum zu schaffen.
c. die Migrationspolitik verändern. Die meisten Länder mit hohen Migrationsquoten haben die gleichen Probleme. Ausnahmen sie die Länder, die eine besonders selektive Migrationspolitik betreiben (z.B. Kanada). Das heißt also nicht unbedingt Migration reduzieren, aber gezielt nur Menschen mit höherer Qualifikation migrieren lassen. Das ist aber derzeit politisch kaum gewollt und stellt einen z.B. bei (Bürger-)Kriegsflüchtlingen vor unlösbare humanitäre Herausforderungen.

In Summe bedeutet das also, dass sich kurz- und mittelfristig kaum etwas an der Situation ändern wird.


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