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Negative Eigendynamik durchbrechen (Spieltage)

Kris, Mittwoch, 15.01.2025, 10:11 (vor 3 Stunden, 25 Minuten) @ Redaktion schwatzgelb.de

Mir scheint es so, als ob die ganze Misere über Jahre hinweg eine negative Eigendynamik entwickelt hat, die sich in den Vorjahren aufgrund verschiedener Faktoren nicht so deutlich gezeigt hat wie jetzt.

Unser Erfolg unter Klopp war offensichtlich maßgeblich von seiner Expertise bestimmt. Er wusste, welche Spieler er holte und wie er diese in sein Spielsystem einbauen konnte. Er konnte im Verein eine Euphorie auslösen, die alle getragen hat. Er wusste auch, wann er die Bremse für sich selbst ziehen musste. Ein Ausnahmetrainer in jeglicher Hinsicht. Nach seinem Fortgang ging es noch eine ganze Weile gut, bevor uns dann Fehlentscheidungen immer weiter nach unten zogen. Umso schwieriger zu erkennen, da es zwischenzeitlich auch Erfolge gab, die im Endeffekt jedoch den weiteren fußballerischen Abstieg nicht aufhalten konnten.

Es folgten aus verschiedenen Gründen wechselnde Trainer, wechselnde Spieler. Mit dem Älterwerden und dem Abgang von Reus, von Hummels als Leader, Hakimi, Sancho, Haaland und Bellingham haben wir erheblich an individueller Klasse verloren. Wie man sieht, kann man das mit einer funktionierenden Mannschaft, in der einer für den anderen arbeitet, in der BuLi kompensieren. Ich spreche unserer Mannschaft den Willen dazu nicht ab, allein es fehlt ein Konzept, wie das mit Kontinuität zu bewerkstelligen wäre. Und dafür ist für mich das Trainergespann zuständig.

Zum anderen haben wir nicht nur Spieler, die diese Klasse nicht haben, sondern im Gegenteil fast jeden irgendwie nach vorne getragenen Angriff durch Defizite im Spiel (Ballbehandlung, Spielintelligenz usw.) zunichtemachen. Bei den jungen Wilden habe ich Geduld, wenn es noch nicht immer so klappt, aber wir haben gestandene Spieler, die unser Spiel auf dem Platz durch sehr gute Leistung und Können bestimmen sollten. Was will man nach all den Jahren von diesen Spielern erwarten, die in ihrer Inkonstanz, Fehlerhaftigkeit im Spiel und Struddeligkeit zum Misslingen beitragen? Eigentlich sollen sie das Rückgrat der Mannschaft sein! Da hat man auf die falschen Pferde gesetzt. Das sollte in meinen Augen bald möglich korrigiert werden. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber ich weigere mich, diesen noch mehr Zeit zu geben. Ich sehe da kein Weiterkommen, keine Verbesserung, sondern das Gegenteil. Wenn man den Kopf des Trainers fordert, müssten diese Spieler bitte gleich mit aussortiert werden. Sie hemmen das Weiterkommen der Mannschaft.
Diamantauge ist dafür da, uns adäquate Spieler zu besorgen, mit denen man ein Team formen kann. Bei unseren Personalkosten müssen dies (wie überall) Spieler sein, die verschiedene Konzepte verstehen und verinnerlichen. Man kann nicht in JEDEM Spiel immer dasselbe spielen, sondern muss auch auf den Gegner bzw. deren taktische Ausrichtung und Änderungen innerhalb eines Spiels reagieren können. Wenn es bei uns Spieler gibt, die sowas nicht können (verstehen und umsetzen), dann haben sie bei den Gehältern, die bei uns gezahlt werden, für unsere Ansprüche in der Mannschaft nichts verloren.
Laufwege müssen trainiert werden, und immer wieder Basics sowie Kondition. Taktikschulung. Bei einigen bin ich pessimistisch, ob das jemals passen wird. Die Frage ist bei der Laufzeit der Verträge, wie das finanziell zu stemmen ist. Letzten Sommer sind ja schon einige Spieler, die uns nichts gebracht haben, gegangen. Bei anderen müsste man sich überlegen, wie man sie loskriegt. Anders sehe ich hier kein Vorankommen. Das sind harte Worte, und ich habe auch nichts persönlich gegen diese Spieler, aber ich glaube, das wird nix mehr. Zu viel Zeit, zu viel Geld für zu wenig.
Nur in der CL gut zu performen und in der BuLi immer wieder desaströse Spiele abzuliefern, empfinde ich als eine Frechheit gegenüber den Fans. Liegt es eventuell doch an den „leistungsbezogenen“ Verträgen?
Wer nicht erkennen kann oder will, dass die BuLi das Tagesgeschäft ist, kann gerne gehen. Es gibt jede Menge junger Spieler, die ihr Können gerne zeigen und willig sind. Um diese zu integrieren und eine Mannschaft zu formen, braucht es einen Trainer, der das auch kann und der selbst auch Führungsfigur ist, dem auch die gestandenen Spieler folgen.
Es gibt wahrscheinlich auch noch andere Stellschrauben, die man bewegen muss, wenn man die negative Eigendynamik, die das Geschehen erfasst hat, beenden und wieder neu aufbauen will.


Für mich ist Werder ein ganz gutes Anschauungsbeispiel, wie so etwas gelingen kann. Selbst ebenfalls in einer Abwärtsspirale, dann folgerichtig abgestiegen, bestimmte Spieler weg, mit anderen Kämpfe ausgefochten, damit sie bleiben (und die sind immer noch da); neuen, passenden Trainer geholt, dann der direkte Wiederaufstieg; finanziell auf dem Zahnfleisch gegangen; über die Jahre mit Minibudget jedoch weitere Spieler geholt und diese besser gemacht, Vereinsführung mit der Zeit teilweise neu, kleine Brötchen gebacken und kontinuierlich immer weitergearbeitet. Fans voll dabei. Mittlerweile wieder erfolgreich im Geschäft mit Blick auf die internationalen Plätze.


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