Jetzt droht Musk den Werbekunden (Sonstiges)

Ulrich, Samstag, 05.11.2022, 10:22 (vor 536 Tagen) @ Schnippelbohne

Die 44 Milliarden sind für jemanden mit Musks Herkunft und Hintergrund, der sich nie um Geld kümmern musste und kein Gespür für Werte und Größen hat, doch nur abstraktes Spielgeld. Das ist.woe mit dem Wechsel von Neymar von Barcelona nach Paris: Musk möchte Twitter kaufen, Twitter nennt einen völlig illusorischen Betrag als Kaufsumme, den keine zurechnungsfähige Organisation je zahlen würde, und das unzurechnungsfähige Männlein zuckt kurz mit den Schultern und bezahlt trotzdem.

Jein. Die 44 Mrd hat auch Musk nicht rumliegen. Sein Vermögen steckt ja größtenteils in seinen Firmenbeteiligungen. Für den Twitter-Deal brauchte er daher externe Investoren, denn ansonsten hätte er noch mehr Aktien an seinen anderen Firmen verkaufen müssen und deren Kurse wären womöglich abgeschmiert. Und diesen Investoren hat er einen Business Case vorgerechnet, wie er Twitter profitabel machen will. Typischerweise werden solche Erwartungen dann auch vertraglich fixiert. Fliegt die Kuh nicht, hat Musk ein Problem. Deshalb ist er auch schon so panisch. Womöglich gab es schon ein paar unangenehme Anrufe aus der Wallstreet.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann musste Twitter die Übernahme sogar teilweise selbst finanzieren. Die Rede war wohl von 13 Milliarden Dollar Schulden und einer Milliarde Dollar Zinsen pro Jahr. Dieses Geld muss erst einmal erwirtschaftet werden. Deshalb auch die massiven Personalentlassungen und der Versuch, "verifizierte Accounts" zu vermarkten.

Der allergrößte Teil von Musks Vermögen dürfte wohl in der Tat aus Aktienbeteiligungen an Space-X und Tesla bestehen. Die kann er natürlich frei machen. Aber bei den Summen hätte das vermutlich deutliche Auswirkungen auf die Kurse der Unternehmen. Sein größtes Problem dürfte aber sein, das sein Ruf als unfehlbarer Investor in Gefahr ist. Und das könnte vor allem auf Tesla zurück schlagen. Das Unternehmen kommt eh in schwereres Fahrwasser, mittlerweile drängen die "alten" Automobilkonzerne in den Markt für Elektro-Autos. Falle es ganz schlimm für Elon Musk kommt, dann könnte er irgendwann auch seinen Posten bei Tesla verlieren. Die US-Börsenaufsicht hat den Mann eh schon im Visier.