Jetzt droht Musk den Werbekunden (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 05.11.2022, 14:34 (vor 1138 Tagen) @ RE_LordVader

Ja, das kann man so sehen. Es wirkt an vielen Stellen so. Und das trifft nicht nur auf die sozialen Netzwerke zu, sondern auf das gesamte Internet.

Die Vorteile an „freier“ Informationsverbreitung/Beschaffung sind halt gleichzeitig die Gefahren, denn ebenso leicht lassen sich Falschinformationen verbreiten.
Und wo Anonymität Sicherheit vor politischer Verfolgung sichert, sichert es ebenso Straftäter und Hetzer ab.

Aber das ist eigentlich mit allen Informationstechniken so gewesen…. Sie sind halt mit unterschiedlichen Intentionen nutzbar.
Schon beim Buchdruck hat es nicht lange gedauert bis bewußt Lügen verbreitet wurden.

Diesmal ist es intensiver, weil es so extrem schnell ging und die ganze Welt beinhaltet.

Ich hätte in den 80ern und 90ern echt gedacht und auch darauf gewettet, dass wir nicht zurück in die gleichen Mechanismen rutschen die zur Shoa und zum 2.WK geführt haben… aber wir sind da mitten drin. klar ist vieles anders, aber diese komplette Spaltung in „entweder bist Du für mich oder ein Feind“ ist an allen Ecken und Enden wieder gekommen. Aber ich hätte damals auch nicht gedacht, dass wissenschaftliche Fakten von vielen erfolgreich zu Meinungen undefiniert werden können und dass Massen das aufgreifen und Fakten ignorieren wenn sie ihnen nicht passen.
Und das ist egal ob das bei Corona, Klimakatastrophe, Homöopathie oder harmlose Sachen sind…

Dennoch (um auf den Ursprungsgedanken zurück zu kommen) gibt es durchaus gute Sachen im Internet und auch bei den sozialen Medien. Man muss sich „nur“ die Arbeit machen das entsprechend zu filtern. Und das müssen wir alle mehr machen. Man darf auch selbst nicht über jedes Stöckchen springen (also bei Shitstorms mitmachen, jeder in eigener Meinung idiotischen Äußerung wiedersprechen).

Das macht aber die Nutzung sozialer Medien zu mehr Arbeit als Vergnügen… und ob man dazu bereit ist muss natürlich jeder selbst entscheiden. Mir ist Twitter (und Instagram und TikTok) die Mühe nicht wert, deshalb bin ich da weg.

Ich stelle mir da die gleichen Fragen. Wie einfach es doch ist, einen einigermaßen akzeptierten gesellschaftlichen Konsens innerhalb kurzer Zeit hinwegzufegen. Und soziale Medien haben da einfach einen brutalen Verstärkungseffekt. Wer es böse meinte, hatte früher einfach keine Reichweite, heute ist das recht einfach.
Die zentrale Frage ist, ob wir Menschen den Umgang mit Informationen in dem Umfang und der Art erlernen können oder nicht. Anscheinend gibt es viele Menschen, die es nicht schaffen, Fakten von Unwahrheiten zu trennen oder einfach bequem lieber ihrer Meinung hinterherlaufen wollen. Oder einfach sensationsgeil Unfug zu glauben. Aber dieser konstante Blick auf den Bildschirm richtet einfach mit unseren Gehirnen was an. Und momentan nicht zum Guten.