Twitter - "Der letzte macht das Licht aus!"? (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Freitag, 18.11.2022, 18:50 (vor 515 Tagen) @ Blarry

Die 0815 User werden eine Alternative finden.

Also der Schaden ist nahe null. Soll der Vogel doch seine Kohle verbrennen.

Nur die üblichen Twitterkrieger verlieren ihre Existenzgrundlage.

Das ist schon eine sehr kurzsichtige Sicht der Dinge. Twitter ist viel mehr als nur eine Müllhalde für Boomermemes und Tante Giselas Herbstdekobilder; dafür gibt es Facebook. Twitter ist Nachrichtenaggregator, Sammelstätte und Marktplatz für Journalisten und akademische Inhalte. Revolutionen und politische Bewegungen sind darauf gelaufen. Auf lange Sicht stellt sich schon die Frage, wie man als Gesellschaft mit dem Grundbedürfnis nach Kommunikation und Austausch umgeht, wenn die Plattformen dafür in privaten Händen liegen - von Leuten, die gerade keinen freien Austausch und Informationsfluss wollen.

Die Frage stellt sich nicht, weil es dafür Antworten gibt. Die heißen allerdings Öffnung der Plattformen durch Regulierung und Bereitstellung von API. Das betrifft alle Plattformen. Entsprechende Pläne versucht die EU umzusetzen, wird aber von einigen Mitgliedsstaaten aufgehalten, wobei es auch in eigenen Reihen Blockierer gibt. Damit nimmst Du in der eigentlichen Kommunikation alles proprietäre raus. Aus Facebook, Google und Twitter entweicht dann aber sehr viel Luft. Auf den Handelskrieg haben einige wenig Bock. Wobei es auch in den USA Bestrebungen nach Regulierung und Zerschlagung der Techriesen gibt. Weil die momentan schlicht einfach auch Innovation massiv verhindern.