WM 2022: Ungewöhnlich lange Nachspielzeiten – das steckt dahinter (WM / EM aktuell)

bobschulz, MS, Mittwoch, 23.11.2022, 10:40 (vor 520 Tagen) @ General174

Ich denke nicht, dass man Zeitspiel wie beim Handball oder Basketball beim Fussball einführen müsste. Wenn sich aktuell eine Mannschaft den Ball am eigenen 16er hin und her passt, wird die Zeit ja auch nicht als Nachspielzeit aufgeschlagen. Das ist ja normales Spielgeschehen. Es geht hier doch um Dinge wie Auswechselungen und Verletzungsunterbrechungen.

Und beim Handball ist es aus eigener Erfahrung deutlich schwieriger jemanden den Ball abzunehmen. Da könnte eine Mannschaft tatsächlich recht lange passen, ohne dass der Gegner an den Ball kommt. Beim Fussball wird halt angelaufen und irgendwann muss man dann auch mal nach vorne spielen, sonst wird es riskant vor dem eigenen Tor.

Naja, in einer Fußballvariante, im Futsal, gibt es ja etwa das komplette Rückpassverbot für den Torwart, solange der Ball nicht beim Gegner war.
Was ich von dort aber viel interessanter finde: man hat 4 Sekunden bei Standards (Einkick, Freistoß, Ecke, Abwurf) zur Ausführung, sobald der Gegner den passenden Abstand hat. Nettospielzeit (2x20 Minuten) läuft erst wieder wenn der Ball regulär im Spiel ist. Wenn die ausführende Mannschaft nicht will, bekommt der Gegner den Ball.
Klar kann man den Zeitrahmen auf einem großen Feld und etwa bei größerem einzuhaltenden Abstand auf 6 Sekunden o.ä anheben, aber etwa ein Einwurf, der vom dritten Spieler erst ausgeführt wird- meistens kommt der bei Führung noch langsam von hinten rechts nach vorne links!- sollte einfach die Richtung wechseln müssen. Ein TW, der mehr als 2 mal anläuft beim Abstoß MUSS gelb bekommen etc. Einfache, aber nachvollziehbare Änderungen, die etwa bei Standards durch hochgehaltene zählende Finger der SR nachvollziehbar bleiben/ werden, [freundliche SR sagten auch manchmal laut 3 als 'letzte Warnung'] und dem Gedanken Fußball und nicht auf Zeit zu spielen Nachdruck verleihen würden.