Gündogans Kritik / Wenn man das Fußballspielen verlernt… (WM / EM aktuell)

koom, Donnerstag, 24.11.2022, 11:37 (vor 513 Tagen) @ bobschulz

Aber eben dieses "keiner will den Ball" ist doch die schlechte sich selbst erfüllende Prophezeiung: jeder muss sich immer anspielbar machen. Denn dann ist der Ballführende nicht mehr die 'ärmste Sau auffem Feld' sondern hat wiederum viele Anspielstationen. Natürlich ist dafür individuelle Laufbereitschaft auf hohem Niveau unvermeidbar. Aber wenn so etwas mal klappt, kann es Motivation zu vielen Läufen geben, die zwar im Moment unnötig erscheinen, aber in der Gesamtsituation sehr hilfreich sind. Wenn 4 Leute laufen um abspielbar zu sein und nur einer bekommt den Pass haben kurzfristig 3 das Gefühl, "umsonst " gelaufen zu sein.mes ist Traineraufgabe, klar zu machen, dass diese Wege eben nicht umsonst sind, sondern sehr hilfreich.
So wie Alle zusammen verteidigen müssen, müssen sich auch ALLE offensiv einbringen.

Da kann ich nur zustimmen. Deswegen ist es Mannschaftssport.

Es ist echt übel, wenn man (wie ich) Klopp und Tuchel bei ihren Anfängen erlebt hat und mitbekommen hat, wie sich die Dinge drastisch änderten, wie sie dazu lernten. Wie Klopp den Spielern beibrachte, dass die meisten von ihnen regelmässig einen Gegner anlaufen müssen, ohne wirklich echte Chance zu haben, einen Ball zu bekommen - aber dann den 2. oder 3. oder 4. Mitspieler dann in eine Situation brachte, wo der Ballgewinn praktisch sicher war. Auch bei Guardiola konnte man das gut beobachten, wodurch dann in der letzten Reihe Xabi Alonso (definitiv kein Sprinter oder wüster Zweikämpfer) und Kimmich die Angriffe stoppen konnten, weil die Gegner schlichtweg totgehetzt wurden.

Es ist gruselig, wie primitiv die Kopien von Klopp und Guardiola sind. Geradezu Strichzeichnungen gegenüber deren Ölgemälde.