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Gündogans Kritik / Wenn man das Fußballspielen verlernt… (WM / EM aktuell)

koom, Donnerstag, 24.11.2022, 11:04 (vor 518 Tagen) @ Will Kane

Der Rangnick-/Kloppfußball ist in die Sackgasse geraten. Da wird man nur wieder herauskommen, wenn man das Spiel mit dem Ball wieder forciert. Fußball ist in vielerlei Hinsicht einfach, aber mit Sicherheit nicht eindimensional.

To be fair: Klopp hat das ja auch schon seit Jahren erkannt und erweitert immer wieder das Repertoire um neuere Varianten, ohne die Basis (Gegenpressing) zu verlieren. Aber weder Flick noch fast alle anderen "Pressingtrainer" denken so weit.

Gündogans Feststellung, dass zu viele Spieler den Ball gar nicht haben wollten, trifft das Kernproblem des momentanen deutschen Fußballs auf den Punkt. Dieses Kernproblem wird sich auch noch weiter vertiefen, solange die Bundesligaclubs (und damit auch und gerade der BVB) immer weiter in die Pressingrichtung marschieren.

Gündogan bleibt bei der Kritik quasi "allgemeiner", bzw. greift eher das große Problem an. Was gut ist. Die meisten anderen gehen Einzelspieler los, was aber am Problem vorbeigeht. Man kann nicht darauf hoffen, dass irgendwo ein Lahm vom Himmel fällt und dann alle Probleme löst.

Aber zurück zu Gündogan: "Viele Spieler wollen nicht den Ball". Das ist wahr. Das kommt vermutlich auch durch die Pressing-Bundesliga, wo du als Ballführender Spieler immer gleich 2 Gegenspieler hast, die dir u.U. auf die Socken gehen. Ich kann mir vorstellen, dass sich da so mancher Spieler dann lieber versteckt, damit andere das Problem lösen (bzw. doof aussehen).

Da kann man ja ganz heimisch bleiben beim BVB und sieht im Spielaufbau die Cans, Özcans und Bellinghams sich im Deckungsschatten von anderen Spielern verstecken, damit dann ein Adeyemi doof ausschauen kann, weil der mal entgegen geht. Der deutsche Fußball ist brutal degeneriert, sehr viele Spieler kleben nur noch auf ihrer an der Tafel festgemachten Position und machen damit eine Form von Dienst nach Vorschrift. Sie lesen das Spiel nicht, passen sich nicht an die Situation an. Neben der Pressingproblematik vermute ich da vor allem aber schlichtweg eine schlechte Ausbildung in diesem Bereich.

Man kann sicherlich über nicht genutzte Torchancen oder individuelle Fehler in der Defensive im gestrigen Spiel diskutieren. Aber auch wenn das Spiel mit einem Sieg der DFB-Auswahl oder einem Remis geendet hätte, am Grundproblem hätte das nichts geändert. Insofern kann man dieser Niederlage auch etwas Gutes abgewinnen, da nun hoffentlich die richtigen Kritikpunkte aufgearbeitet werden.

Mir fehlt ehrlich gesagt noch der Glaube. Ich denke, wirklich etwas passieren in dem Bereich wird erst, wenn ein Detailfanatiker wie Klopp oder Tuchel Nationaltrainer werden und in dem Zuge Ausbildung und Scouting auf neue Füsse stellen.


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