Gündogans Kritik / Wenn man das Fußballspielen verlernt… (WM / EM aktuell)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 24.11.2022, 20:40 (vor 512 Tagen) @ chanoumi

Ach der Günni, sooo dolle war er gestern aber auch nicht.

Es ist grundsätzlich immer schwierig gegen eine Mannschaft zu spielen, die tief und kompakt steht, die Räume verdichtet und gar nicht selbst das eigene Spiel nach vorne tragen möchte und sich stattdessen auf gelegentliche Konter verlegt. Wobei die Japaner phasenweise ziemlich hoch gepresst haben, um Ballverluste zu erzwingen.

Man kann gegen ein solches Team natürlich selbst den Ball gar nicht haben wollen, was dann ein ‚interessantes’ Spiel werden dürfte. In der Regel wird man allerdings versuchen, Druck auf den sich auf die Defensive konzentrierenden Gegner auszuüben und die entscheidende Lücke in den Abwehrriegeln aufzureißen. Dafür muss man selbst allerdings sehr hoch stehen. Was wiederum eine ball- und raumsichere, schnelle und auch mit Laufrichtung zum eigenen Tor Verteidigen könnende Abwehrreihe erfordert. Über welche die Nationalelf so aber nicht verfügt.

Geht man dennoch das Risiko ein und steht hoch, dann ist zwingend eine Besetzung des zentralen/defensiven Mittelfeldes mit ball-, pass- und raumsicheren Spielern notwendig. Was gestern im Spiel der DFB-Auswahl auch der Fall war, solange Gündogan und Kimmich in der Schaltzentrale gewirkt haben. Gerade Gündigan hat das Spiel der deutschen Mannschaft geordnet und strukturiert. Und er hat dabei für die Bestzung der Positionen gesorgt und das Entstehen von freien Räumen in seinem Rücken verhindert. Das sieht alles sicherlich nicht sehr spektakulär aus, ist allerdings umso wichtiger, um ein Spiel gewinnen zu können.

Mit der Auswechselung von Gündogan ging dies alles verloren und der japanische Trainer hat dies erkannt und entsprechend umgestellt und aus-/eingewechselt.

Nichtsdestotrotz, auch wenn ich persönlich Gündogan in weiten Teilwn in seiner Kritik zustimme, dass er diese Kritik in dieser Form öffentlich äußert halte ich für nicht akzeptabel. Das gehört in die Kabine und nicht in die Mikrophone der Presse.