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Putin erklärt Westen zur existenziellen Bedrohung - russische Winteroffensive laut Briten gescheitert (Politik)

Gargamel09, Samstag, 01.04.2023, 14:02 (vor 385 Tagen) @ Ulrich

Neue außenpolitische Strategie - Kreml erklärt Westen zur »existenziellen« Bedrohung Russlands (Spiegel)

Ich bin eher überrascht, dass diese neue offizielle Doktrin so spät kommt. Nach der Invasion in die Ukraine war Putin zunächst davon ausgegangen, dass er über kurz oder lang mit dem Westen die gleichen Geschäfte wie vorher machen könne. Dass des nicht funktionieren würde, war in Moskau spätestens ab dem letzten Sommer klar. Der Propaganda-Apparat hat aus der "Sonderaktion" in der Ukraine schon lange einen Krieg gemacht, den die NATO angeblich auf ukrainischem Boden gegen Moskau führen würde. Jetzt ist der Westen auch offiziell zum Feind erklärt worden. Statt dessen sucht man den Schulterschluss mit China, Indien und den Staaten der Zweiten und Dritten Welt. Was China angeht, funktioniert das halbwegs. Aber selbst China hält sich bei der militärischen Unterstützung komplett zurück, und selbst bei bei allem was die russische Rüstungsindustrie stärken könnte, ist man extrem vorsichtig. Indien bezieht von Russland einen beträchtlichen Teil seiner Rüstungsgüter. Mittlerweile ist Russland aber deutlich in Verzug geraten, und dies besorgt die indischen Militärs angesichts der traditionell gespannten Lage an der indisch-pakistanischen Grenze. Zudem steht man in China sowohl militärisch als auch wirtschaftlich in Konkurrenz. Man hofft, wirtschaftlich in den nächsten Jahren zumindest teilweise die Position einnehmen zu können, die China aktuell innehat. Und militärisch ist die Lage auch an der chinesisch-indischen Grenze immer wieder angespannt. Aktuell profitiert man vor allem von Rohöllieferungen deutlich unter Weltpreis. Staaten wie Südafrika oder Brasilien schließlich haben bei einer engeren Zusammenarbeit mit Russland nicht viel zu gewinnen. Sie könnten aber Erleichterungen beim Marktzugang in die USA, die EU und nach Großbritannien verlieren.

Wayne juckts.
Auf die Russen sind wir zum Glück fast nicht mehr angewiesen und der Rest wird hoffentlich auch noch gekappt werden, und das solange, bis die einen anderen Weg einschlagen und keine Bedrohung mehr für Europa (und auch in Russland selbst) sind. Die Zeiten, als uns Russland mal am Haken hatte und davon sehr gut leben konnte (zumindest die an der Macht und kurz darunter), sind vorbei, nun läuft es andersrum, die müssen sehen, dass die ihr Zeug loskriegen und das nicht mehr aus der Position der Stärke.


Die Briten gehen übrigens davon aus, dass die russische Winteroffensive verpufft ist:

Krieg gegen die Ukraine - Briten sehen Russlands Winteroffensive als gescheitert an (Spiegel)

Auch das dürfte Russlands Position gegenüber den angepeilten Bündnispartnern spürbar schwächen.

Vielleicht gibt es dann eine Frühlingsoffensive, wo sie wiederholt nichts reißen, außer erneut tausende in den Tod zu schicken. Seit fast einem Jahr keine großen Geländegewinne generiert, stattdessen wieder einige Territorien verloren zu haben. Die Ukraine wird wohl demnächst eine Offensive starten (was sie auch müssen), um den Partnern zu zeigen, dass es sich weiterhin lohnt, der Ukraine zu helfen und das dann auch Früchte trägt, wird das hoffentlich die Russen noch mehr in Bedrängnis bringen, um den Denkprozess in Gang setzen, dass das Ding total in die Hose ging.


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