Kampfschwimmer bekommen keine neuen Schlauchboote (Politik)

Ulrich, Montag, 24.04.2023, 20:41 (vor 369 Tagen) @ Rupo

Leider hinter PW
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verteidigungsministerium-storniert-auftrag-keine-neuen-schlauchboote-fuer-die-kampfschwimmer-a-c8762356-1be6-4f20-...

*die Sonderwünsche der Bundeswehr sind nicht realisierbar.*

OK, lass mich raten : die wollten ne Cocktail Bar da drin haben :-}...

Feenstaub-Antrieb.

Man wollte eine Lösung, die technisch nicht umsetzbar ist. Deutsche Unternehmen haben bei der Ausschreibung sofort das Handtuch geworfen, und nun hat auch ein finnischer Anbieter, er zunächst zugesagt hatte, die weiße Fahne gehisst.

Es gab vor ein paar Tagen schon einmal beim Spiegel einen Artikel zu den Sonderwünschen beim Beschaffungswesen, leider ebenfalls hinter der Paywall.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/boris-pistorius-die-geheimen-reformplaene-des-verteidigungsministers-a-0f41db38-7d39-400a-b65b-35e5c7917ee6

Als Beispiel wurde die gescheiterte Beschaffung von "Blaumännern mit Kniepolstern" für Fluggerätemechaniker beschrieben, die sich über sechs Jahre hingezogen hatte. Nachdem der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Thomas Hitschler, nachgefragt hatte, beschäftigten sich "zwei Staatssekretäre ..., der stellvertretende Generalinspekteur, der Abteilungsleiter Ausrüstung, der stellvertretende Abteilungsleiter Ausrüstung, ein Unterabteilungsleiter der Abteilung Ausrüstung, die zuständige Referatsleiterin der Abteilung Ausrüstung, einer ihrer Sachbearbeiter und außerdem das Koblenzer Beschaffungsamt" mit der Frage. Am Ende kam dabei heraus, dass die vorher mit der Frage befassten "Dreisternegeneräle entschieden [hätten], »nicht auf eine handelsübliche Monteurkombination zurückzugreifen und stattdessen eine speziell auf die Anforderungen der Bundeswehr ausgerichtete neue Monteurkombination zu entwickeln". Es ging nicht um High-Tech-Ausrüstung, sondern "um etwa 200 Kniepolster im Wert von 6000 Euro". Es wurde ein eigener Entwicklungsauftrag für eine spezielle Kombination vergeben, »Für Entwicklung, Erprobung, Ausschreibung und Beschaffung ist ein Zeitraum von rund dreieinhalb Jahren zu veranschlagen.« Im dritten Quartal 2025 hätten die Kombis dann zur Verfügung stehen sollen.

Jetzt will Pistorius die Vorgänge beim Beschaffungswesen deutlich vereinfachen und beschleunigen. Insbesondere sollen alle Vorschriften, die gesetzliche Regelungen verschärfen, ausgesetzt werden. Von jetzt an nur noch Kombis von der Stange, ggf. mit zusätzlichen Knieschützern. Und auch bei Waffensystemen will man keine Bundeswehr-"Goldrandlösungen" wie z.B. den Puma mehr, sondern Waffensysteme "von der Stange", die auch von den Streitkräften anderer Staaten eingesetzt werden.