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Wenn der Spiegel mal wieder gegen die Windenergie Stimmung macht ..... (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 02.08.2023, 09:35 (vor 875 Tagen) @ Foreveralone

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wenn-windraeder-baeume-verdraengen-fuer-den-wald-ist-es-eine-katastrophe-spiegel-tv-a-20732808-4e4c-4219-89a8-29b8...

Dass der Spiegel die Windkraft bekämpft, ist nichts neues. Das hat er bereits getan, als noch Stefan Aust Chefredakteur war. Und auf diese Linie schwenkt man wieder zurück.

Mal eine Perspektive von Naturschützern(Nabu) und Forschern zu dem Thema, welche durchaus diskutabel ist und dass man auch bei den erneuerbaren die ersten wachstumsgierigen Leute am Werk hat.

Der Nabu könnte in weiten Teilen als Tochter-Organisation von "Vernunftkraft" und EIKE durchgehen. Man bekämpft die Windenergie bereits seit Jahrzehnten mit aller Kraft. Und das nicht nur im Wald und auf dem freien Feld, sondern sogar im Industriegebiet direkt neben der Autobahn. Vor einiger Zeit ist in der TAZ ein Interview erschienen, in dem es u.a. auch um das erste Berliner Windrad und den Kampf des Nabu und von Teilen der Berliner Landespolitik dagegen ging.

Mietergenossenschafter über Berlin - „Es waren skurrile Gespräche“ (TAZ vom 13.03.2023)

Es ging damals einzig und alleine darum, das Betreiberunternehmen platt zu machen, indem man die Inbetriebnahme der Anlage möglichst lange verzögerte. Man setzte damals wie heute auf den Rotmilan, Lieblingsopfervogel der Windkraftgegner. Das irre ist, in vielen Fällen ist der Nabu bisher bei Gericht damit durchgekommen. Windkraftanlagen gibt es in Deutschland bereits seit Jahrzehnten. Aber erst jetzt wird wissenschaftlich untersucht, was die Existenz des Rotmilan tatsächlich gefährdet. Und -Überraschung- es sind nicht die Windkraftanlagen.

EU-Forschungsprojekt - Der Rotmilan und die Windkraft (ZDF HEUTE vom 22.02.2022)

Die meisten Rotmilane sterben, weil sie an Gift gestorbene Ratten und Mäuse fressen. Das scheint auch nachvollziehbar. Die eingesetzten Giftstoffe haben eine Halbwertszeit von etwa einem Jahr und reichern sich deshalb in den Vögeln an. Zweithäufigste Todesursache ist die Kollision der Vögel im Straßen- und Schienenverkehr. Aas auf Straßen und Schienenwegen zieht Raubvögel an. Und die Tiere werden dann ebenfalls Opfer von Autos oder Zügen. Dritthäufigste Todesursache ist der illegale Abschuss, vierthäufigste Todesursache der Tod durch Stromschlag an Stromleitungen. An einem Windrad hingegen stirbt ein Rotmilan nur sehr selten, selbst wenn er in der Nähe solcher Anlagen brütet und jagt.

Ähnlich schlecht wie bei den Raubvögeln ist die Datenlage auch bei den Fledermäusen. Die wenigen verfügbaren Daten lassen allerdings vermuten, dass vor allem die älteren, niedrigeren Anlagen für diese Tiere gefährlich sind.

Interessant ist, wer hier nicht zu Wort kommt, nämlich der BUND. Der ist nämlich dediziert für den Ausbau der Windenergie.

Anders als vom Spiegel suggeriert, ist auch "die Wissenschaft" nicht gegen Windkraftanlagen in Wäldern. Der Spiegel hat sich hier einen Windkraftgegner heraus gepickt und verkauft eine nicht repräsentative Einzelmeinung als "Mainstream".

Mit Wissenschaft hat die Vorgehensweise des Mannes zudem nichts gemein. Da fehlt jeder systematische Ansatz. "Baumstreichler" dürfte es wohl eher treffen.

Problem sind die großen Schneisen die durch den Ausbau enstehen und den Boden erhärten. Solange es aber bei irgendwelchen Monokultur-Wirtschaftswäldern bleiben würde, sehe ich das ganze gelassen.
Naturnahe Mischwälder, Nationalparks, kleinere Naturschutzgebiete aber auch einzigartige Landschaftsabschnitte müssen meiner Meinung nach dringend weiterhin Tabuzonen für Windräder bleiben, auch wenn wir sie benötigen.

Oder wir müssen unseren Bedarf nach Energie halt mal drosseln.

Fast alle von uns umgangssprachlich als "Wald" bezeichneten Areale sind in Wirklichkeit Forste, Monokulturen zur Erzeugung von Nutzholz. Anders als vom Spiegel suggeriert werden in Naturschutzgebieten keine Windkraftanlagen errichtet. In allen bewirtschafteten Wald- und Forstgebieten gibt es stark befestigte Wirtschaftswege, die dem Abtransport des geschlagenen Holzes mit großen LKW ermöglichen. Für Windkraftanlagen müssen die ggf. etwas breiter sein und benötigen zudem größere Radien. Aber so groß sind die Unterschiede nicht. Zudem benötigt man für jede Windkraftanlage temporär Flächen für den Bau und dauerhaft Standflächen für einen Kran im Falle einer Reparatur. Aber verglichen mit der Gesamtfläche des jeweiligen Forst reden wir hier nur von Werten im Promillebereich. Die Rotoren der Windkraftanlagen selbst drehen sich weit über den höchsten Baumwipfeln und beeinträchtigen Flora und Fauna dort nicht.


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