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Der Osten (Politik)

Ulrich, Freitag, 26.07.2024, 15:47 (vor 84 Tagen) @ CLM

Alles ganz normal .......

:-/


Wie kommst du eigentlich zu deinen pauschalen Aussagen? Für wen soll das "ganz normal" sein? Für alle "Ossis?" So impliziert es diese Bemerkung zumindest.

In weiten Teilen Ostdeutschlands kippt seit ein, zwei Jahren etwas. Neonazis gab es dort bereits seit der Wende, und Teile der Politik und der Strafverfolgungsbehörden waren schon damals auf dem rechten Auge zumindest kurzsichtig. Aber damals waren die Anhänger rechtspopulistischer oder rechtsradikaler Ideologien noch deutlich in der Minderheit. NPD, DVU oder Republikaner schafften es zwar immer wieder mal in die Landesparlamente, aber sie scheiterten dann in der Regel nach ein, zwei Legislaturperioden an der Fünf-Prozent-Klausel.

Im letzten Sachsen-Monitor, in dem jährlich die Stimmung im Land aufgenommen wird, wurde gefragt, ob man der Aussage "Deutschland ist in gefährlichem Maße überfremdet" zustimmen würde. 65 Prozent der Befragten taten das ganz und teilweise. In Thüringen lag die Zahl im Thüringen-Spiegel bei etwa 50 Prozent.

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg ist die AfD in den Meinungsumfragen jeweils die stärkste Partei, teilweise mit großem Abstand. Dass das BSW hinzu gekommen ist, macht es auch nicht besser. In Thüringen und Sachsen kämen beide Putin-affine Parteien nach den Umfragen zusammen auf die absolute Mehrheit.


Aus deinen Aussagen, das fällt nicht nur bei diesen Themen auf, sondern generell in den letzten Monaten / Jahren, schwingt immer mehr ein gewisser Ost-Hass (ich überspitze mal) mit. Da heißt es oft "Im Osten...". Als ob es sich "im Osten" nur um rechtes Gedankengut drehen würde und als ob es solche und ähnliche Dinge nicht auch "im Westen", "im Norden" und "im Süden" gäbe. Woher kommt diese Fokussierung auf "den Osten"? Persönliche schlechte Erfahrung gemacht? Wann warst du denn das letzte mal "im Osten"? Am liebsten die Mauer wieder aufbauen, scheint mir, würde bei dir nicht auf Ablehnung stoßen.

Das ist eine erbärmliche Unterstellung. Ich war früher viel im Osten unterwegs. Ich mag die Gegenden und einen Teil der Leute dort. Aber genau diese Leute müssen sich jetzt weg ducken, oder sie werden bedroht.


Natürlich haben Sachsen, Thüringen, usw. ein Problem mit rechts. Ein gewaltiges sogar und auch eines, dass man aktiv angehen und natürlich auch benennen muss. Aber ist es wirklich nur ein ostdeutsches? Hier wird von dir (und anderen) ein Bild "des Ostens" vermittelt, das so einfach nicht haltbar ist. Ich bin in Sachsen geboren und lebe seit etwa 10 Jahren im berlinnahen Brandenburg. Mit Rechten in Kontakt kam ich auch schon in meiner Kindheit in den Neunzigern. Damals noch mit Glatze und Springerstiefeln. Ja, man hat sie mal vereinzelt auf der Straße gesehen, rechte Schmierereien an den Hauswänden entdeckt. Das war damals so, das ist heute so (mit dem Unterschied, dass man die Nazis nicht mehr sofort erkennt). Es spiegelt sich heute mehr in den Wahlergebnissen wieder. Und es mag sein, dass ein gewisser Teil keine wirklich rechtsextreme Einstellung hat, sondern nur seiner Unzufriedenheit Luft macht. Aber war das in den Köpfen (konservativ bis latent rechts zum einen Teil und rechtsextrem zum anderen Teil) jemals anders? Und zwar nicht nur "im Osten", sondern überall in Deutschland? Auf Sylt? In Dortmund-Dorstfeld? Im Ländle bei den "Neuen Rechten"?
Man darf nicht vergessen, dass hier. im Osten nach wie vor etwa 70% nicht die AFD wählen. Passt aber oft nicht in die Stereotypen...

Schau Dir die Umfragen an. In Thüringen und in Sachsen hätten die rechtsradikale AfD und das populistische, ebenfalls Putin-affine BSW aktuell die absolute Mehrheit.


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