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Was von den Diskussionen im Ergebnis bleibt (Politik)

micha87, bei Berlin, Sonntag, 28.07.2024, 00:05 (vor 51 Tagen) @ Lattenknaller

Wer so generalisierend über den Osten schreibt, die Leute haben dort nichts dazu gelernt und das war schon immer so, dann hat das nichts mit Satire zu tun. Beim Thema Rechtsextremismus im Osten wirst du auch nicht erleben, dass ich derlei Entwicklungen verharmlose oder nicht ernst nehme.
https://www.bvb-forum.de/index.php?id=2638359

Man muss übrigens sehr dankbar sein für jeden der dabei klar Kante zeigt, den das ist auf dem Land im Osten häufig weitaus schwieriger als in Städten, wie Rostock, Greifswald, Potsdam, Magdeburg, Halle, Dresden, Leipzig, Erfurt & Jena. Es macht halt schon etwas mit einer Stadt, wenn dort jüngere Menschen studieren, aber auch das ist kein „Schutzschild“ wie die Städte Cottbus & Chemnitz zeigen.

Was die Thematik Immomärkte betrifft, die Städte müssen bauen und zugleich dafür Sorge tragen, dass die Nachfrage qua Infrastruktur ins Umland gelenkt wird. Das Umland in München ist aber ebenfalls absurd teuer geworden. Das es zu wenig Strategien gibt und zu wenig gebaut wird ist leider Realität. Ein sehr relevanter Wert bei dem Thema ist übrigens die Mietbelastungsquote, sprich was müssen die Leute von ihrem Einkommen aufwenden um die Miete zu zahlen. Da gibt es auch seit jeher einen Unterschied zwischen Bestandsmietern und jenen die Neu eine Wohnung suchen. https://blog.quis.de/aktuelle-mietbelastung-fuer-staedte-im-vergleich Stuttgart hat eine Mietbelastungsquote von 32,6 % was relativ niedrig ist, München liegt bei 34 %, in Berlin eben bei 37,3 %. In Magdeburg beträgt jene übrigens 34,5% und liegt sogar über den Werten von München & Stuttgart. Wenn man eine Mietwohnung in Bestand hat, dann ist man aber relativ „safe“. Durch die Großansiedlung von Intel wird sich das aber auch drehen und die Mietpreise weiter steigen.

Im Unterschied zu München & Stuttgart sind die Gehälter in Magdeburg aber relativ niedrig was sich dann auf die Renten auswirkt. Auch das ist aber kein Phänomen des Osten, sondern genauso in SH, Bremen & Co. zu entdecken. Da wundert es wenig das sich das auch im Wahlverhalten widerspiegelt. In Bremerhaven gab es letztes Jahr bei der Bürgschaftswahl 22,7 für das rechtspopulistische Bündnis „Bürger in Wut“. Die AfD konnte durch einen Formfehler nicht antreten, ansonsten hätten die jene Prozente bekommen. Das ökonomisches Gefälle ist daher auch weniger zwischen Osten und Westen, sondern eher Norden und Süden. Den Regionen Dresden & Leipzig geht es wirtschaftlich auch besser, als Rostock, Greifswald & Schwerin. Das etwas ärmere Bremen ist auch nicht mit Stuttgart zu vergleichen.

Mit fehlender demokratischen Reife hat das auch weniger zu tun, in Zeiten von Desinformationen zeigen sich Trotzreaktionen und der Eindruck nicht mehr repräsentiert zu werden, von den Eliten in Berlin. Das ist natürlich irrational, aber da hat es Gauck halt auf den Punkt gebracht. Es liegt an den konservativen demokratischen Parteien ein Angebot zu machen, ohne rechtspopulistische Positionen zu kopieren. In Dänemark ist das stumpfe kopieren von rechtspopulistischen Positionen mitunter passiert, aber das große Thema Migration lässt sich nicht einfach lenken, wie Zölle. Wenn man nicht anfängt andere Optionen aufzuzeigen und zeigt wo das Wahlprogramm der blau-braunen ihre Schwächen hat (Nato & EU), dann muss man sich über hohe Umfragewerte bzw. Wahlerfolge wundern.


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