Nein, so einfach ist das nicht. (BVB)

koom, Mittwoch, 22.01.2025, 16:34 (vor 2 Stunden, 35 Minuten) @ Blarry

Eine Frage ist, wie schnell Kovac ein stabiles Defensivgerüst implementieren kann. In den vier Wochen nach Werder haben wir wieder sieben Spiele vor der Nase; nicht viel Zeit für Grundlagenarbeit.

Kernsatz: Zerstören ist einfacher als aufbauen. Gilt immer so. Eine gute Defensivarbeit kann man relativ schnell einbimsen. Ist ja auch logisch: Um ein Tor zu erzielen brauchst du meistens 5-10 gelungene Aktionen. Bei der Defensivarbeit reicht es, wenn du eine gelungene Situation nach 4 schlechten schaffst, weil der Ball dann erst mal weg ist.

Das andere Thema ist doch, ob es überhaupt stukturell am Defensivspiel hakt, oder ob nicht eher individuelle Hirnaussetzer hauptsächlich ausschlaggebend sind.

"Individuelle Hirnaussetzer" ist eine Diagnose, die man sicherlich nicht stellen kann. Wenn es gerade so vogelwild zugeht, dann liegt das daran, dass die Mannschaft schlichtweg nicht mehr dran glaubt, was der Trainer gerne möchte. Wenn 8 Spieler 100% dabei sind, die anderen 3 nicht, dann reicht das schon, um so auseinanderzufallen. Gerade, wenn man anspruchsvoll hoch stehen möchte und dort konstruktiven Ballbesitz anstrebt.

Sowas lässt sich schlecht rauscoachen.

Kann sein. Dann lässt man diese Spieler draussen und nimmt jemanden, der vielleicht in allen Belangen auf dem Papier schlechter ist, aber 100% der Spielzeit diszipliniert den Plan befolgt. Das wäre etwas, dass ich von einem Trainer erwarte, der klar weiß, was er tut, was er braucht und wie er es erreicht. Dieses Muster sieht man auch immer wieder bei solchen Schnell-Wirk-Trainern. Dann wird der eine verbannte Veteran aus der 2. Mannschaft plötzlich eingesetzt, ein Youngster spielt plötzlich in der Startelf und ein anderer auf einer ganz anderen Position: Und plötzlich klickt es und die Mannschaft spielt und verteidigt, als ob sie das schon Jahre trainiert hätten.