Nuri Sahin ist Geschichte – Wird mit dem Trainerwechsel nun alles besser? (BVB)

Cthulhu, Essen, Donnerstag, 23.01.2025, 12:49 (vor 6 Stunden, 59 Minuten) @ Harvey

Nuri Sahin ist Geschichte – Wird mit dem Trainerwechsel nun alles besser?

In der Saison 1999/2000 gab es für den BVB einen (wie ich finde) noch schlimmeren Verlauf als in dieser Saison. Der damalige Trainer Michael Skibbe wurde ebenfalls nach dem 18. Spieltag (0:1 daheim gegen Kaiserslautern) gefeuert und durch Bernd Krauss ersetzt. Besser wurde es dennoch nicht. Im Gegenteil: Als man nur noch einen Punkt vom Abstiegsplatz entfernt war, übernahm Udo Lattek ab dem 29. Spieltag den Trainerposten bis zum Saisonende. Der konnte trotz mäßiger Leistungen des BVB den Abstieg aber noch verhindern. Wie kam es dazu?

Die Saison begann recht positiv. Am 7. Spieltag übernahm der BVB sogar die Tabellenführung (verlor dann in der dritten DFB-Pokalrunde beim Zweitligisten Stuttgarter Kickers mit 1:3) und war selbst nach dem 10. Spieltag noch punktgleich mit den Bayern (jedoch mit einer um ein Tor schlechteren Tordifferenz) an der Tabellenspitze. Dann begann es aber immer schlechter zu werden, am Ende der Hinrunde war man immer noch 5. und auf einem Platz für den UEFA-Cup, nur ein Tabellenplatz hinter der Champions-League-Qualifikation.

In der Champions League hatte man mit 6 Punkten und einem Torverhältnis von 7:9 nur den dritten Platz hinter Rosenborg Trondheim und Feyenoord Rotterdam belegt und war raus aus der Champions League. Der BVB konnte als Drittplatzierter zwar im UEFA-Cup weitermachen, scheiterte jedoch im Achtelfinale gegen den späteren UEFA-Cup-Gewinner Galatasaray Istanbul mit 0:2 daheim - kann mich noch gut an das türkische Heimspiel im Westfalenstadion erinnern, als die Gesänge der Galatasaray-Anhänger selbst die der Südtribüne übertrumpften, BVB-Zuschauer sogar in der Unterzahl waren - und 0:0 auswärts.

Unter Trainer Bernd Kraus, der den BVB nach der Niederlage beim Rückrundenauftakt übernommen hatte, klappte in der Bundesliga (wie auch im UEFA-Cup – s.o.) so gut wie nichts mehr. Nach einer Niederlage und vier Unentschieden
· 19. Wolfsburg – BVB 1:0
· 20. BVB – Ulm 1:1
· 21. Freiburg – BVB 1:1
· 22. BVB – 1860 München 1:1
· 23. Frankfurt – BVB 1:1
stand der BVB nach dem 23. Spieltag erstmals an der Spitze der zweiten Tabellenhälfte!

Nach 6 (in Worten: sechs!) aufeinander folgenden Niederlagen
· 24. Rostock – BVB 1:0
· 25. BVB – Bielefeld 1:3
· 26. Bremen – BVB 3:2
· 27. BVB – Hamburg 0:1
· 28. Leverkusen – BVB 3:1
· 29. BVB – Unterhaching 1:3
wurde Bernd Krauss durch Udo Lattek abgelöst. Der BVB belegte inzwischen Platz 13, nur noch einen Punkt vor dem ersten Abstiegsrang (damals Platz 16).

Den Abstieg konnte Lattek und der BVB nach zwei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage
· 30. Duisburg – BVB 2:2
· 31. BVB – Bayern 0:1
· 32. Stuttgart – BVB 1:2
· 33. BVB – Schalke 1:1
· 34. Hertha – BVB 0:3
sowie 40 Punkten und einem Torverhältnis von 41:38 letztlich auf Platz 11 verhindern. Die darauf folgende Europapokalsaison fand drei Jahre nach dem Champions-League-Gewinn von 1997 ohne den BVB statt, Einnahmen aus dem Europapokal gab es eine Saison lang keine.

Drei Trainer in einer Saison, das schaffte der BVB unter anderem mit Fußballgrößen wie (man lese und staune) - Jens Lehmann (Tor) – Evanilson, Christian Wück, Jürgen Kohler "Fußballgott", Dede (Abwehr) – Stefan Reuter, Andreas Möller, Lars Ricken (Mittelfeld) – Stephan Chapuisat, Heiko Herrlich, Fredi Bobic (Sturm). Sicher kannst du also nicht sein, dass der BVB nun wieder in der Tabelle klettern wird, nur weil der Trainer ausgewechselt wurde. Der Europapokal ist in der nächsten Saison wohl in weiter Ferne. Alles andere wäre nun eine Überraschung!

Trotz alledem - Nuri wird seinen Platz in meinem schwarzgelben Herz behalten.

Kleiner Fehler im geschichtlichen Exkurs. Die Sau hat nie für uns gespielt.