Anspruch und Realität: Hier stimmt etwas nicht (BVB)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 23.11.2025, 16:32 (vor 13 Tagen) @ markus

Was das Mindset angeht, stimme ich dir weitestgehend zu.

Bei mir hängt halt fest, ja, sie haben auch noch Sahin gemacht, aus ner Fifa 24 FC 25 Laune heraus, was weiß ich.

Klingt nicht gut, ja.

Es gibt Gründe, gar keine Frage. Zu dem hatte man eine besondere, sehr gute CL Saison gespielt.
Aber man sollte schon ein Confidence-Level haben, um öffentlich zu sagen "alles außer Platz 2 ist für Borussia Dortmund eine schlechte Saison". Das war auch mal so, davon scheint man offenbar abzukommen.

Ich habe gestern schon einmal gefragt: Wer läuft – außer denen, die etwas kompensieren müssen, weil ihnen unten etwas fehlt – gerne als Rekordvizemeister herum? Die Liga hat vier Champions-League-Plätze und nicht nur zwei.

Es geht lediglich darum, den permanent eingesetzten finanziellen Mitteln ein entsprechendes Leistungsprinzip vorzuleben, sonst muss ich mich nicht wundern, dass die Mannschaft hin und wieder ebenso undiszipliniert agiert und etwaige Ausreden sucht. Es hat keine Auswirkungen, ob man Zweiter oder Dritter wird, fair enough, ich behaupte aber mal, dass es auch für die Bayern keine Auswirkungen hätte, wenn sie halt mal zwei Jahre lang nur Zweiter würden. Da würde aber die Hütte brennen, wenn das so wäre, weil es gegen das eigene Leistungsdenken verstößt. Zurecht. So entsteht Exzellenz.

Der Vorsprung der Bayern auf Dortmund ist jedoch deutlich größer als der von Dortmund auf den Rest der Liga. Daher ist damit zu rechnen, dass Dortmund häufiger Platz 2 verpasst, als dass Bayern Platz 1 abgibt. Und so ist es ja auch.

Warum man als Fan sich eine noch langweiligere Liga wünscht, ist mir wirklich ein Rätsel.

Mir geht es nicht darum, dass ich jedes Jahr Zweiter werden muss. Ich erwarte aber, dass jeder BVB-Verantwortliche aufgrund der hier gegebenen und eingesetzen Mitteln dieses Ziel hat und auch so kommuniziert und verkörpert. Und mir fällt relativ deutlich auf, wie man davon immer weiter abweicht und so diese Haltung einnimmt, die du auch pflegst, nach dem Motto "ja mei, Platz 4 reicht doch auch füf die CL. Ist es wenigstens mal wieder spannend, höhö!". Sowas ist immer der Anfang von Mediokratie, meistens sieht man sowas, wenn Sohnemann irgendwann ein bestelltes Feld vom alten Chef, dem Papa, übernimmt.

Es ist wichtig, realistische Ziele zu haben. Jedes Jahr Platz 2 zu erreichen ist schlicht unrealistisch. Wer das denkt, weiß nicht, wie der Fußball funktioniert.

Warum? Der BVB stellt seit über einem Jahrzehnt den zweitteuersten Kader der Liga, übrigens immer noch mit nicht unerheblichem Gehalts-Gap zum Zweiten RBL (~35% geringere Payroll). Welches wäre da ein angemessenes Ziel?

Die Champions League zu erreichen, da der Gap nicht 1:1 in der Leistung aufgeht.

Die Bayern holen auch nicht mehr als doppelt so viele Punkte wie der BVB, nur weil sie mehr als doppelt so viel bezahlen.

Aber woher kommt dieses sportliche Ziel, wenn man es nicht als rein ökonomisches und prozessuales betrachtet, um eben bei der CL mit dabei zu sein? Was wäre, wenn es eine Reform gäbe die zur Folge hätte, dass in jeder europäischen Liga unabhängig von der jeweiligen Qualität immer nur die ersten beiden Clubs in die CL kämen? Wäre dann Platz 3 und 4 "aus sportlicher Sicht" auch in Ordnung oder käme da dann deutlich schärferer Wind auf?

Zumal Aki den Begriff des "zweiten Leuchtturms" ja selbst geprägt hat vor einigen Jahren, was in sich ja schon impliziert, sich als dauerhafter Zweiter zu etablieren, was dann ja irgendwo auch zur Folge haben muss, das als Ziel auszurufen. Jede Saison. Außer Aki ist ein Träumer, wenn du sagst, dass das eh unrealistisch ist.