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Olli Müller auch nicht von dieser Welt (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 25.11.2025, 14:11 (vor 10 Tagen) @ Lattenknaller

Noch besser: "Die gravierenden Veränderungen, die am Sonntag durchgesetzt wurden, waren strategisch gut vorbereitet. „Schwatzgelb.de“, das wichtigste Fanszene, hatte die organisierten Fans eingeschworen. Sie sollten sich auf einen langen Tag einstellen und sich etwas zu essen mitbringen. Und die Ultras harrten aus – bis Aki Watzke nach Anbruch der Geisterstunde um 0.14 Uhr die Versammlung beendete. Nach über 14 Stunden."


Gute alte leninistische Strategie. Den Gegner lange zermürben und dann in der finalen Abstimmung obsiegen, wenn alle schon weg sind oder eingeschlafen im Stuhl hängen..


Zu meinen Juso-Zeiten war dies in der Tat die Strategie schon auf der untersten Ortsvereinsebene. Die traditionellen SPD-Mitglieder aus dem Arbeiter- und Gewerkschaftsmilieu mussten früh zu Bett, weil sie am nächsten Tag wieder früh zur Schicht mussten. Entsprechend früh mussten sie abendliche Sitzungen und Versammlungen auch verlassen.

Das war dann die Chance der neuen, 68er-geprägten, theorielastigen, diskutierfreudigen und vom marxistisch-leninistischen Gedankengut beeinflussten Juso-Generation. Solange herumschwadronieren (Verzeihung, diskutieren natürlich), bis die Malocher verschwunden waren und die verbliebenen Jusos die Mehrheit bildeten und Beschlüsse in deren Sinne verabschiedet werden konnten. Als Student oder Schüler musste man ja auch nicht allzu früh aus den Betten am nächsten Morgen.

Irgendwann bekam die Parteispitze davon allerdings Wind, weil gerade die älteren Gewerkschafter Sturm liefen gegen diese Praxis. Und die hatten damals noch einen gewissen Einfluss in der Partei. Was zur Folge hatte, dass die Parteiorganisation es untersagte, dass Beschlüsse nach 22.00 Uhr gefasst werden.

Ach, die alten Stamokap-Zeiten…


Ich kenne das noch aus den 90ern aus AStA und Fachschaftszeiten, als die letzten Altkader uns pragmatisch orientierte GenX-ler bei Diskussionen um Studitickets, Partyplanung und Cafegestaltung oder universitäre Inhalte uns erklären wollten, was das für Auswirkung auf den Klassenkampf hat, und wir eigentlich nur zur nächsten Party wollten.

Dass die Kader sich solange gehalten haben… Und dann auch noch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion…

Okay, können natürlich auch die Trotzkisten et al. gewesen sein, sofern sie noch nicht den Einkehrschwung in größere Parteien als es die ‚K-Gruppen‘ waren hingelegt hatten.

Mit denen hatte die SPD in den 70ern übrigens ihrer Studentenvertretung eine Zusammenarbeit untersagt, ebenso mit dem (in der Tat von Pankow gesteuerten) MSB Spartakus. Aber die Hochschuljusos waren seinerzeit so richtig geil auf Volksfront, die man im richtigen Leben mangels Masse nie erreichen konnte, sich an der Uni aber erhoffte. Da hat man sogar versucht Trotzkisten, Maoisten, Stalinisten und ‚Moskautreue‘ irgendwie zusammenzubringen. War lustig…


Ach, die alten 90er....

Ist auch schon wieder 30 Jahre her…


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