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Tradition vs. Kommerz (BVB)

markus, Dienstag, 25.11.2025, 07:24 (vor 11 Tagen) @ Kutte92-

Viele wollen deshalb den BVB auf moralische oder politische „Werte“ umwidmen, obwohl die Borussia eigentlich nur ein Fußballklub ist, der seit 1949, als er das erste Mal ein deutsches Endspiel erreichte, in der nationalen Spitze mitspielen will. Dieser Überaufladung des Fußballs mit einem kruden Wertekanon – mitten im Fußballkommerz – ist in der Fanszene auch andernorts verbreitet.

Tenor: Guter Watzke, böse Fans mit ihren lächerlichen Werten, albernes "Vereinsgedöns"

Ich finde diese zitierte Stelle gar nicht so falsch (den ganzen Artikel kann ich leider nicht lesen). Fakt ist doch: Die Fanszenen wollen das Rad ein Stück zurückdrehen, und dieses Ansinnen beißt sich mit den Interessen bestimmter Funktionäre. Dort möchte man die Spirale immer weiter nach oben treiben, versuchen in diesem Rattenrennen mitzuhalten und den Fan am besten noch mit dem fünften und sechsten Abo ausquetschen. Wohlwissend, dass das ohnehin nicht funktioniert, weil die Wettbewerbsverzerrung gegenüber Scheichklubs oder 50+1-Umgehungen immer gravierender wird. Lediglich den Status quo kann man damit versuchen aufrechtzuerhalten.

Es ist vollkommen legitim, dieses Rad zurückdrehen zu wollen: nicht mehr jeden gut zahlenden Sponsor anzunehmen, Investoreneinstiege verhindern, idealerweise auch den Stadionnamen zurückzuholen, die Eintrittspreise niedrig zu halten, wieder Samstags um 15:30 Uhr spielen und im Gegenzug vielleicht nicht mehr jedes Jahr Champions League zu spielen – ein Wettbewerb, der den ausufernden Kommerz ja gerade widerspiegelt und ohnehin kaum zu gewinnen ist für einen 50+1 Klub wie Borussia Dortmund. Ich persönlich finde es tatsächlich auch ungesund, dass immer die gleichen Klubs an den Fleischtöpfen sitzen und es täte dem ganzen Umfeld gut, wenn wir sie mal wieder verpassen.

Nur sollte das allen Beteiligten bewusst sein. Dann sollte aber auch das Gejammer nach jedem einzelnen Nichtsieg aufhören. Das Wetteifern von 0815-Normalverdienern um den nächsten 30-Millionen-Spieler, der in einer ganz anderen Welt lebt, bleiben lassen und akzeptieren, dass im Stadion eine Fahne mal die Sicht versperrt oder Pyro gezündet wird.

Mein Eindruck: Einige wissen gar nicht, was sie wollen. Aber man kann das Rad nicht in beide Richtungen gleichzeitig drehen.


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