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Langer Abnutzungskrieg (Politik)

Ulrich, Samstag, 07.05.2022, 18:24 (vor 1324 Tagen) @ donotrobme

Ich seh die Lage ein wenig optimistischer:

Es kann nicht im Sinne Russlands weder Atombomben noch ewig lange Abnutzungkämpfe durchzuführen.

Worum geht es denn Russland:
Sie wollen den Gegner nicht zerstören, sie wollen das Land "Entnazifizieren" und die Landsleute von den "Nazis" befreien.
Mit großen Bomben, trifft man aber auch diejenigen, die man befreien möchte.
Will man im Nachgang das befreite Land wiederaufbauen? Wer soll das finanzieren?
Nach einer ersten Schätzung sind bisher Schäden in Ukraine von eine Billion Dollar vorhanden.
Mariupol ist bespielweise leider zerstört. Alleine diese Stadt wiederaufzubauen wird teuer werden.

Ein Abnutzungskrieg kann Russland auch nicht wollen. Die Ukraine bekommt aktuell jede Menge Waffen geliefert, die Gräueltaten vor Ort dürften eher zur Legenden- und Mythenbildung führen, was die Kampfeslust bei den Ukrainern nicht verringern wird.
Russland hingegen hat offenbart, dass sie eine schlecht organisierte Armee hat. Die Sanktionen führen auch dazu, dass sie zusehends kein Material mehr bekommen.
Währenddessen rüstet "der Westen", die Nato weiter auf und hat auf einmal wieder eine Existenzberechtigung.


Was nützt Russland ein Krieg bis zum letzten Mann, wenn an der nächsten Außengrenze die größte Armee der Welt bereit steht?

Wladimir Putin hatte den wahnwitzigen Plan, die Ukraine innerhalb von zwei, drei Tagen zu erobern. Damit ist er krachend gescheitert. Deshalb ist man jetzt zur alten "sowjetischen" Methode gewechselt. Den Gegner mit massiven Artillerieschlägen schwächen, dann die eigenen Truppen zur Seite und nach vorne mittels Artilleriebeschuss abgeschirmt vorrücken lassen. Aber auch das scheint nicht so zu funktionieren, wie von russischer Seite erwartet. Die Frage ist, was kommt jetzt? Ich befürchte, der nächste Schritt könnte in der Tat eine Teil- oder sogar Generalmobilmachung sein. Aber auch da stellt sich die Frage, wie das ablaufen soll. Man muss entweder neue Verbände aufstellen oder die zusätzlichen Kräfte in bestehende Einheiten eingliedern. Und das dürfte dauern. Zudem hat man nicht nur Soldaten, sondern auch viel Material verloren. Und das muss man auffüllen. Ob man das sofort einsetzen kann? Ich vermute, viele Fahrzeuge, etc. sind seit Jahrzehnten in irgend welchen Arsenalen eingelagert. Die müssen jetzt vermutlich ähnlich wie Gepard, Leopard 1 oder Marder auf westlicher Seite instandgesetzt werden.

An einen taktischen Atomschlag, etc. glaube ich nicht. Aber ich glaube genau so wenig, dass Wladimir Putin irgend einen halbwegs realistischen Exit-Plan hat.


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