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Deutsches Erdgas (Politik)

Ulrich, Sonntag, 08.05.2022, 12:49 (vor 1323 Tagen) @ Garum

Das Umweltbundesamt benennt aus einer Quelle von 2012 für Deutschland folgende Ressourcen:

Nicht-konventionelle Lagerstätten:
- Tight Gas: 100 Mrd. m³
- Kohleflözgas: 450 Mrd. m³
- Schiefergas: 1.300 Mrd. m³

https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-gross-sind-die-erdgas-vorkommen-in-deutschland

Zum Vergleich: 2020 lag der Erdgasverbrauch in Deutschland bei ca. 87 Mrd. m³.


Der Umwelt- und Wirtschaftsminister von Niedersachsen haben das Fracking gestern in NDS ausgeschlossen. Selbst das Förderunternehmen traut sich da zur Zeit nicht dran. Man hat wohl nicht nur in den USA schlampig gearbeitet. Da muss wohl erst noch wieder eine Menge Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Aktuell sind zu viele Leute noch in ihren ideologischen "Schützengräben". Unter Fracking versteht man ein ganzes Bündel von Techniken. Und die müssen nicht automatisch umweltschädlicher als klassische Formen der Erdgasförderung sein. Trotzdem lehnt man das ganze ab. Auf der anderen Seite blockiert beispielsweise die FDP ein Tempolimit. Das hatten wir bereits einmal in Deutschland, zu Zeiten der Ölkrise. Eingeführt von einer SPD-FDP-Regierung.

Wir müssen jetzt schauen, dass wir möglichst zunächst über den nächsten Winter kommen. Schon das könnte schwierig genug werden. Und dafür müssen wir an zahlreichen kleinen Reglern drehen. Wir benötigen kurzfristig LPG-Terminals, um die größten Lücken zu schließen. Aber das wird wohl alleine leider nicht reichen, falls Russland die Lieferungen einstellen sollte. Auch deshalb, weil der Markt recht leer ist. Dann müssen wir auf die Jahre danach schauen. Wichtig ist, dass wir schnell den Ausbau der regenerativen Energien beschleunigt. Aber hier leiden wir unter den Fehlern der letzten Jahrzehnte. Die Politik hat hier abwechselnd Gas gegeben und dann wieder Vollbremsungen hingelegt. Das hat die deutschen Hersteller im Bereich der Photovoltaik komplett "gekillt" und die Hersteller von Windkraftanlagen in existentielle Probleme gestürzt. Hier sind einige Unternehmen vom Markt verschwunden. Aktuell sind zunächst wegen Corona und jetzt wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine viele Lieferketten zerrissen, man bekommt teilweise Rohstoffe und Komponenten gar nicht, bei anderen sind die Preise durch die Decke gegangen.

Wenn wir noch mehr Strom aus Wind und Sonne bekommen, dann benötigen wir zudem zwei Dinge. Zum einen Speichersysteme, vor allem für elektrische Energie aus Photovoltaik. Und wir benötigen zusätzlich Kraftwerke, die die Lücken schließen. Unter allen fossilen Brennstoffen ist hier Gas wegen der niedrigsten CO2-Emissionen der geeignetste. Wir werden es sicherlich noch zehn bis fünfzehn Jahre benötigen, bevor man es z.B. durch Wasserstoff ersetzen kann Fördert man dieses Erdgas bei uns, dann dürfte man zudem die Methan-Emissionen, die ebenfalls hochgradig zum Treibhauseffekt beitragen weitgehend vermeiden können.


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