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Warum sind alle nur noch unzufrieden? (Sonstiges)

markus, Sonntag, 23.06.2024, 15:43 (vor 534 Tagen) @ Guido

Die Arbeitsbelastung ist für viele Menschen in den letzten Jahren schon erheblich gestiegen. Und das eigentlich über fast alle Berufsgruppen zu denen ich so Kontakt habe. Von Ärzten, über Handwerker bis zu Leuten im ÖD. Dass der Wohlstand sich nicht mehrt und die ganzen Krisen Geld kosten: Das ist den meisten klar. Aber mittlerweile wird auch der Alltag immer mühsamer: Kitas fallen aus, beim Arzt keine Termine frei, Restaurants zu, selbst Bäckereien machen Sonntags wegen Personalmangel zu. Das ist ja kein Dorfproblem mehr.
Du kannst von den Leuten doch nicht verlangen, dass sie 40-45 Stunden arbeiten gehen und gleichzeitig ihr Alltag immer mühsamer wird. Wenn nach Feierabend nur noch Netflix bleibt, weil die Kneipen und Cafés geschlossen sind, entstehen Einsamkeit und Frust.

Es gibt allerdings für alles Werkzeuge, die man nutzen könnte.

Arbeitsbelastung, Arbeitszeit und Einkommen: Beitreten und die zuständige Gewerkschaft regeln lassen.
Personalmangel: Einwanderung.
Geschlossene Bäckereien an einem Sonntag (übrigens ist Sonntagsarbeit auch stressig): Selbst backen.
Statt Netflix: Sport treiben.

Das klingt jetzt alles ziemlich einfach, aber das ist es auch. Die Realität sieht nur leider anders aus. Die Gewerkschaften haben in den letzten 20 Jahren viele Mitglieder verloren. Einige Firmen haben das dann ausgenutzt und das Rad wieder zurückgedreht. Hier muss sich dann aber jeder, der meint, das ginge alles auch ohne Gewerkschaft, selbst an die Nase fassen. In diesen Firmen gibt es dann auch keine positive Reallohnentwicklung. Die kann es auch nicht geben, wenn der soziale Gegenspieler fehlt, da ein Unternehmer in der Regel gar nicht das Interesse daran hat, die Personalkosten zu erhöhen. Dem geht es um die Rendite des Unternehmen und er wird die Kosten eher noch absenken wollen.

Das Wahlverhalten der Bevölkerung spricht zudem nicht dafür, dass das Arbeitsleben zu stressig sei. Denn warum sonst liegt eine CDU vorne, die ständig propagiert, dass wir wieder mehr und länger arbeiten müssen? Das würde den Stresslevel doch noch weiter erhöhen.

Das alles spricht eher dafür, dass wir auf hohem Niveau jammern. Denn wenn das wirklich die Probleme dieses Landes wären, würden linke Parteien und Gewerkschaften besonders stark sein, um daran etwas zu ändern. Und nicht Parteien, die exakt das Gegenteil tun wollen.


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