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Debatten werden überbewertet - Medienzirkus geht freilich weiter (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 28.06.2024, 11:45 (vor 100 Tagen) @ Ulrich

Natürlich wäre es toll gewesen, wenn Opa Joe nicht erkältet gewesen wäre ...


Hätte, hätte, Fahrradkette!


Aber inhaltlich war er wohl besser als der verlogene Soziopath.


Das ist sogar richtig. Aber trotzdem war das Gesamtbild verheerend. Das haben der optische und teilweise auch akustische Eindruck bewirkt.

Mein Bruder ist regelmäßig in den USA unterwegs, Joe Biden ist auch beim demokratischen Wählerklientel nicht sonderlich beliebt. Vor allem wird er als zu alt ist. Vor einiger Zeit erzählte mir mein Bruder, er sei mit einem schwarzen Taxifahrer in New York unterwegs gewesen. Der ließ kein gutes Haar an Trump. Der Eindruck ist sicherlich anekdotisch, und in New York City bekommt Trump kein Bein an die Erde. Aber solche Eindrücke schildern auch andere USA-Besucher wie z.B. Korrespondenten deutscher Medien.


Erinnert sich noch jemand an Obamas erste Debatte 2012? 67 % der Zuschauer sahen laut damaliger CNN-Umfrage Romney als Sieger, nur 25 % Obama. Obama gewann trotzdem seine Wiederwahl.


Barak Obama war aber ein ganz anderes Kaliber als Biden. Er hatte und hat rhetorische Fähigkeiten, die über die Joe Bidens weit hinaus gehen. Bei Trump ist es egal, dass er einen IQ unterhalb der Grasnabe hat. Der Typ ist ein Naturtalent, was das Lügen und das Diffamieren angeht. Das würde er vermutlich selbst dann noch hinbekommen, wenn er kurz vor dem Koma stünde.


Nun ein ähnliches Ergebnis bei einer CNN-Zuschauerumfrage zur gestrigen Biden-Trump-Debatte (67 % Trump, Biden 33 %). Lustigerweise sah sogar die Hälfte einer CNN-Foukusgruppe von unentschiedenen Wähler aus Michigan Biden als Debattensieger.

Aber 80 % der befragten Zuschauer der 67%-33%-Umfrage sagen auch, dass die Debatte keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung haben wird! Nur 5,5 % geben an, dass es ihre Wahlentscheidung beeinflussen wird bei einer Fehlerquote von 5 %. Das lässt einfach keine vernünftigen Rückschlüsse auf die Relevanz der Debatte für die Wahlentscheidung zu.


Diese Debatte tut den Demokraten weh, das lässt sich nicht schön reden. Sie wird ihre Wirkung in den nächsten Wochen und Monaten entfalten. Wegen ihr könnten Biden die notwendigen Stimmen gerade in den Swing States fehlen.


Es könnte sein, dass normale Wähler solche Debatten einfach nicht den Stellenwert für ihre Wahlentscheidung einräumen, den TV-Experten solchen Events gerne zusprechen.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass ja auch gemessen wurde, wie sich die Unterstützung für Biden bzw Trump während der Debatte verändert hat und die Unterstützung für Trump einbrach als dieser sich weigerte zu erklären, dass er den Wahlausgang 2024 akzeptieren wird. Auf eine Neuauflage des 06.01. scheinen viele Wähler keine Lust zu haben.


Joe Biden ist extrem schwach gestartet und zum Schluss hin besser in die Diskussion gekommen. In den Sachfragen war er Trump über die ganze Dauer deutlich überlegen. Aber es sind andere Dinge, die den Gesamteindruck prägen.

Zudem gehe ich davon aus, dass Joe Biden durch die Verurteilung seines Sohnes Hunter massiv persönlich getroffen war. Das dürfte ihn deutlich gehemmt haben.


Nachdem die anwesenden Journalisten während der Debatte nichts gegen die Lügnerei von Trump unternommen haben, habe ich keinen Zweifel daran, dass sie und ihre Berufskollegen nach der Debatte über ein Ereignis spekulieren werden, von denen jeder Beteiligte weiß, dass es dieses Ereignis definitiv nicht geben wird: Joe Biden als Kandidaten auszutauschen. Das wäre in einem offenen Rennen wie die aktuelle Wahl Selbstmord für die Dems. Aber die Medien werden die Debatte über die Notwendigkeit, Selbstmord zu begehen, weil 50 % Wahlsiegchancen einfach zu wenig sind, sicherlich die nächsten Wochen führen. Hier im Forum einzelne User natürlich auch. Das treibt einfach Aufmerksamkeit und Verkaufszahlen nach oben.


Ein Austausch wäre extrem heikel. Geht der schief, steht man noch schlechter da. Aber so läuft es bei der Wahl primär nicht auf die Frage hinaus "Seid Ihr für Biden oder für Trump?" sondern "Seid Ihr für Trump oder wollt Ihr Trump verhindern?". Und das ist nicht gut.


Aus meiner Sicht sollten die Dems ihre Rolle als underdog einfach annehmen und ihre Wahlkampf-Arbeit machen. In der Underdog-Situation sind diese meistens am leistungsfähigsten. Das hat sich ja auch bei den midterms gezeigt als jeweils rote Wellen vorhergesagt wurden, die dann ausblieben. Die Niederlage von Clinton 2016 kam ja auchd eshalb zustande, weil man sich schon auf der Siegerstraße hielt und Wahlkampfaktivitäten eingestellt hat.


Schon die Midterms liefen auf die Frage "Seid Ihr für oder gegen das von den Republikanern geplante Abtreibungsrecht?" hinaus. Aber ob das reicht?

Im Abspann von CNN wurde auch noch gesendet, wie Biden von seiner Frau an der Hand die zwei Stufen heruntergeführt wurde. Eigentlich kann der Mann auch gar keine Kondition mehr für so einen Job haben, wenn die Rolle als POTUS nicht nur noch ein reiner Grüßaugust sein soll, bei denen andere die Inhalte und Guidance geben.


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