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Das Märchen der Autofreien Jugend (Sonstiges)

Fonzie, Münster, Donnerstag, 15.08.2024, 11:12 (vor 31 Tagen) @ Davja89

Ich finde ja eher das hier von anderer Seite im Forum (aber auch gerne von Journalisten) mit Klischees gearbeitet wird.

Die angeblich Grüne Jugend.
Die angeblich autofreie Jugend.
Die Gen Z die ja sozusagen von Natur aus die Grünen wählen.

Das ist doch das was am laufenden Band gepredigt wird.


Von autofreier Jugend habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört.

Vielleicht hilft es einfach mal, sich generell mal davon frei zu machen, dass Personengruppen wie "die Jugend" oder "der Osten" homogene Einheiten nachzudenken.

Wenn die letzte Shell Jugendstudie (von 2019, das ist sowohl bezüglich des Alters der Befragten als auch der Entwicklungen in der gesamten Gesellschaft seitdem ja fast eine andere Welt...) bilanziert "Die gegenwärtige junge Generation formuliert wieder nachdrücklicher eigene Ansprüche hinsichtlich der Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft und fordert, dass bereits heute die dafür erforderlichen Weichenstellungen vorgenommen werden. Als zukunftsrelevante Themen haben vor allem Umweltschutz und Klimawandel erheblich an Bedeutung gewonnen.", dann ist das ein Trend, der existiert.

Der Trend kann aber eben auch koexistieren mit einer Aussagen wie "Nicht zu übersehen ist allerdings die Affinität einiger Jugendlicher zu populistischen Positionen. Die Kritik, die viele dieser Heranwachsenden dabei zugleich am sogenannten Estalishment in Politik und Gesellschaft üben, ist auch davon beeinflusst, dass sich junge Menschen generell nicht hinreichend gefragt und einbezogen fühlen.".

Individuelle Menschen sind allein für sich schon widersprüchlich und heterogene Menschengruppen noch viel mehr. Die Anzahl der Autos, die Jugendliche besitzen halte ich deshalb als Indikator dafür, wie wichtig Ihnen der Klimaschutz ist, relativ ungeeignet. Das hängt nämlich auch noch von anderen Faktoren ab.

Dazu kommt, dass man da dann eben auch schauen muss, was eine sinnvolle Vergleichsgröße wäre. Du hast ja schon herangezogen, dass gleich viele Autos bei kleinerem Anteil auf einen Anstieg hindeuten. Jetzt könnte man andersrum aber auch sagen, dass gleich viele Autos bei insgesamt gestiegener Zahl an zugelassenen KfZ auf einen Rückgang hindeutet.

Und dann haben wir auch noch gar nicht geschaut, wer diese Autos besitzt. Die Shell-Studie spricht deswegen im Fazit auch noch mal an, dass es innerhalb der (verallgemeinerten) Jugend gegensätzliche (ebenfalls noch verallgemeinerte...) Strömungen gibt. Sie "unterscheiden in der aktuellen Shell Jugendstudie zwischen Jugendlichen als »Kosmopoliten«, »Weltoffenen«, »Nicht-eindeutig-Positionierten«, »Popu­lismus-Geneigten« und
»Nationalpopulisten«."

Jetzt habe ich sehr viel geschrieben und wenn dann dieses oder nächstes Jahr die nächste Shell-Studie mit aktuelleren Daten kommt, ist es wahrscheinlich schon wieder anders. ;)


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